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Knapp daneben, ist auch vorbei. Aber Hertha sollte nicht zu lange enttäuscht sein nach dem Pokal-Aus.

© dpa

Nach dem Aus im DFB-Pokal: Hertha BSC darf sich jetzt nicht hängen lassen

Für Hertha BSC wird es in den nächsten Wochen darauf ankommen, nicht den selben Fehler zu machen wie vor einem Jahr. Dann ist in dieser Saison noch einiges drin.

Eine halbe Stunde nach dem letzten Elfmeter, die Uhr zeigte kurz vor Null, konnte Sebastian Langkamp schon wieder lächeln, wenn auch nur ganz kurz. Der Innenverteidiger von Hertha BSC hatte nach dem Ausscheiden im Achtelfinale des DFB-Pokals bei Borussia Dortmund gerade ausgeführt, wie wichtig es sei, positive Schlüsse aus dieser bitteren Niederlage zu ziehen, da kamen naheliegende Fragen auf: Wie wollen es die Berliner denn nun schaffen, bis zum nächsten Pflichtspiel am Samstag in Gelsenkirchen so zu regenerieren, dass sie beim wiedererstarkten FC Schalke 04 ähnlich gut mithalten können? Gibt es da ein Allheilmittel? „Ja, das gibt es“, sagte Langkamp, „nennt sich Schlafen.“ Dann zog er sich in den Kabinentrakt zurück. 

Angesichts des Erlebten war es aus Berliner Sicht nicht ganz einfach, das Resultat vom Mittwochabend mit Humor zu nehmen. Wie schon im Bundesliga-Punktspiel Mitte Oktober hatte Hertha den heimstarken Dortmundern alles abverlangt, genau wie damals stand es nach 90 Minuten 1:1-Unentschieden, ebenso nach 120. Dummerweise kennt der Pokal aber nur Schwarz und Weiß, Ausscheiden oder Weiterkommen, Grauzonen sind für den Wettbewerb nicht vorgesehen - und deshalb fuhren die Berliner ohne Zählbares nach Hause. Oder besser gesagt: Weiter nach Bochum, wo sich das Team nun auf Schalke 04 vorbereitet. „Da werden wir wieder 100 Prozent brauchen, um eine Chance zu haben“, sagte Langkamp.

Für Hertha BSC wird es in den nächsten Wochen darauf ankommen, nicht den selben Fehler zu machen wie vor knapp einem Jahr, nach der Niederlage im größten Spiel der jüngeren Vereinsgeschichte, einem 0:3 im Pokal-Halbfinale gegen - genau, Borussia Dortmund. Das Match war seinerzeit Fluch und Segen zugleich: Hertha war ausnahmsweise Stadtgespräch im positiven Sinne, aber irgendwie nahm das alles kein gutes Ende. Die Niederlage gegen den BVB bedeutete auch einen kleinen Bruch mit der bis dahin so erfolgreichen Saison, im weiteren Verlauf rutschten die Berliner sogar noch aus den direkten Europapokal-Plätzen. 

Das soll diesmal nicht passieren, und der Auftritt in Dortmund macht durchaus Mut. Vier Tage nach dem biederem und fußballerisch doch sehr beschränkten 1:0-Sieg gegen Ingolstadt - ein Spiel hätte dem Tor gut getan - trat Hertha so auf, wie es Trainer Pal Dardai fordert. Giftig, aggressiv, geschlossen - oder wie es BVB-Coach Thomas Tuchel formulierte: „Einfach sehr, sehr unangenehm zu bespielen, für jeden Gegner.“ Selbst für einen derart luxuriös bestückten Kader wie den Dortmunder. Tuchel konnte zur Verlängerung mal eben einen Spieler wie André Schürrle einwechseln. Mehr muss man dazu gar nicht sagen. 

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