zum Hauptinhalt
Trainer Markus Babbel bei der Derby-Niederlage gegen Union.

© dpa

Nach dem Derby: Union lauert überall

Die Derbypleite lässt Herthas Gegner hoffen. Trainer Markus Babbel weiß, was für Herausforderungen jetzt auf sein Team zukommen.

Berlin - Vom Februar ist bekannt, dass er der kürzeste aller Monate ist, was ihn bestens dazu prädestiniert, nicht als Synonym für eine Krise herzuhalten. „Dafür ist der Februar einfach nicht lang genug“, sagt Markus Babbel, und dass Hertha BSC keinesfalls vor Wochen der sportlichen Baisse stehe, weil der Februar nun so denkbar schlecht begonnen hat, mit einer 1:2-Niederlage im Berliner Derby gegen den 1. FC Union. „Es wird bei uns keinen neuen November geben.“

Den Fußballlehrer Babbel erinnern die düsteren Novembertage an eine jahreszeittypische Depression. Drei von vier Spielen verlor Hertha damals, und weil sich Anfang Dezember noch eine weitere Niederlage hinzugesellte, kamen erstmals ernsthafte Zweifel auf am Gelingen der Kampagne Wiederaufstieg. Herthas Ruf hat beim Debakel gegen die unbedarfte Konkurrenz aus der Wuhlheide so sehr gelitten, dass sich auch andere Teams aus niederen Tabellengefilden Hoffnung machen gegen die teuerste und beste Mannschaft der Zweiten Liga. Der Karlsruher SC etwa hat gerade 0:3 in Paderborn verloren und ist ein aussichtsreicher Kandidat für den Abstieg. Für das nächste Spiel am Sonntag aber hat Trainer Uwe Rapolder dem „Kicker“ anvertraut: „Zu Hause können wir auch die Hertha packen.“

Markus Babbel ist solche Ansagen gewohnt, „gegen uns ist jede Mannschaft hundertfünfzigprozentig motiviert“. Eben deshalb müsse Hertha mit genauso großem Einsatz dagegenhalten, „wir spielen hier in einer Profiliga, da gibt es keine einfachen Spiele“. In den vergangenen Tagen hat er seinen Spielern noch mal die vielen kleinen Fehler aus dem Union-Spiel in bewegten und offensichtlich auch bewegenden Bildern vorgeführt. Babbel registrierte zufrieden, dass „viele Spieler entsetzt waren, da konnte sich keiner herausreden, das ist ja das Schöne an Videoaufnahmen. Jeder sieht, wer welchen Fehler gemacht hat.“

Es sei ja nicht so, dass der 1. FC Union im Olympiastadion über sich hinausgewachsen sei – „im Gegenteil, schlechter als gegen uns können die eigentlich gar nicht spielen“, sagt Babbel, „wir haben die Fehler gemacht, wir waren nicht konzentriert genug, wir haben das Spiel verloren.“ In der Aufstellung wird sich wohl „ein bisschen was ändern“, aber auch nicht zu viel, dem stehe die Qualität der Mannschaft im Wege. Erstmals nach seinem Kreuzbandriss im Sommer wird der Mittelfeldspieler Patrick Ebert wieder zum Kader gehören, aber zunächst wohl auf der Ersatzbank Platz nehmen. Stürmer Pierre-Michel Lasogga dürfte es nach auskurierter Verletzung gleich auf den Rasen des Wildparkstadions verschlagen, wo er mit seinem ungestümen Stil das garantieren soll, was der glücklose Rob Friend seit Wochen nicht zustande bringt: Tore.

Zur Startseite