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Schon wieder drin. Die Eisbären trafen in den vier Spielen gegen Köln insgesamt 15 Mal und kassierten nur vier Gegentore.

© dpa

Nach dem Halbfinaleinzug: Eisbären trinken kein Kölsch

Vier Spiele, vier Siege: Die Eisbären haben sich im Viertelfinale der DEL-Play-offs locker gegen Köln durchgesetzt. Groß gefeiert wurde das aber nicht, denn die Berliner haben höhere Ziele.

Wenn es in Köln etwas zu Feiern gibt, dann gehört Kölsch dazu. Und so war es selbstverständlich, dass am späten Mittwochabend in der Kölnarena zwei Tabletts mit dieser alkoholhaltigen Flüssigkeit Richtung Umkleidekabine der Eisbären gebracht wurden. Doch die Berliner Profis lehnten ab. Mannschaftskapitän André Rankel sagte: "Weg damit. Kein Bier in die Kabine." Für die Eisbären gab es eben nichts zu Feiern.

Das souveräne 3:0, der vierte Sieg im vierten Spiel zum Abschluss der Viertelfinalserie gegen die Kölner Haie, war für den Eishockeyserienmeister eine Selbstverständlichkeit, wie Florian Busch fand. „Ich habe keine Sekunde an unserem Erfolg gezweifelt“, sagte der Berliner Angreifer. "Wir haben einen starken Willen. Ich sehe jedem meiner Mitspieler an, dass er unbedingt gewinnen will." Busch hatte den Puck mit eleganter Technik im zweiten Drittel zum 1:0 ins Kölner Tor "gezaubert", wie sein Trainer Don Jackson fand. Busch hatte auch die Strafe gegen den Kölner Philip Gogulla provoziert, welche die Berliner Überzahl brachte, in der das Tor fiel. Da war viel Routine im Spiel.

Erfahrung und Ausgeglichenheit sind die Vorteile der Eisbären. Es war gegen Köln kein Unterschied, ob bei Berlin Reihe eins oder Reihe vier aufs Eis lief. Der auf hohem Niveau ausgewogene Kader der Eisbären machte es möglich. So konnten die Eisbären am Mittwoch auch den Ausfall von Richie Regehr kompensieren. Weil der beste Schütze von der blauen Linie fehlte, wurde im Powerplay anders gespielt als sonst. "Wir mussten näher vor das Tor kommen, um zu schießen", sagte Busch, der aus so einer Position getroffen hatte.

Die Eisbären können sich auf vieles einstellen, in den Play-offs haben sie in den zurückliegenden Jahren mehr erlebt als die Konkurrenz. Von einem Fall Augsburg wie vor zwei Jahren, als die Eisbären gegen einen Außenseiter im Viertelfinale ausschieden, scheinen sie weit entfernt zu sein. Das Vertrauen in die eigene Stärke ist zu groß. Auch daher hält sich die Furcht vor dem nächsten möglichen Gegner in Grenzen.

Es sieht so aus, als sollten die Straubing Tigers die Berliner in der Halbfinalserie herausfordern dürfen – vorausgesetzt, Düsseldorf gewinnt die Serie gegen Ingolstadt nicht doch noch, was bei einem 1:3-Rückstand unwahrscheinlich ist. Das Halbfinale beginnt für die Eisbären erst am kommenden Donnerstag. Zur Belohnung gab es am Mittwoch übrigens dann doch noch ein Bier. Für die Spieler, die wollten, ganz gediegen zum Abendessen.

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