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Haufenweise Dusel. Gegen St. Pauli spielte Union nicht immer gut, aber am Ende erfolgreich.

© dpa

Nach dem Sieg gegen FC St. Pauli: Beim 1. FC Union währt glücklich am längsten

Nach dem 1:0 gegen den FC St. Pauli geht der 1. FC Union mit einem guten Gefühl in die anstehende Länderspielpause.

Zwei Wochen sind jetzt spielfrei. Jedenfalls für den Großteil der Profis des 1. FC Union. Christopher Trimmel hat ungewollt eine Woche länger frei. „Das musste nicht sein“, findet der Rechtsverteidiger. Er ärgert sich vor allem über sich selbst. Trimmel meckerte in der hektischen Endphase des Spiels gegen St. Pauli (1:0) beim Schiedsrichterassistenten und entschuldigte sich danach schnell. Aber da war es bereits zu spät. Nach der fünften Gelben Karte fehlt am übernächsten Samstag beim 1. FC Heidenheim nicht nur ein Stammspieler in der Abwehr, sondern auch der Mann für die Standards.

Beim MSV Duisburg vor einer Woche schlug Trimmel die Ecke, die Toni Leistner zur Führung verwertete. Diesmal führte er den Freistoß aus, den Sebastian Polter mit dem Kopf ins Tor wuchtete und Union damit Sekunden vor dem Ende den Sieg gegen St. Pauli bescherte. Insgesamt sechs Treffer bereitete Trimmel in dieser Saison vor, fünf davon per Ecke oder Freistoß. Beim nächsten Spiel muss jemand anders bei den ruhenden Bällen ran. „Wir haben genug, die das können“, sagt der 30-Jährige. Kapitän Felix Kroos etwa oder Dennis Daube. Eine längere Erholungsphase wegen der Zwangspause werde er sich selbstverständlich nicht gönnen, betont Trimmel: „Ausruhen gibt es nicht.“

Spiele wie dieses, können den Ausschlag im Aufstiegsrennen geben

Stürmer Polter kommt die Länderspielpause dagegen ganz gelegen: „Viele haben in letzter Zeit viel gespielt. Jetzt können wir ein bisschen Kraft schöpfen.“ Und das dank seines Treffers mit einem guten Gefühl. „Nach so einem Sieg lässt es sich leichter trainieren und arbeiten“, sagt Trainer Jens Keller. Zumal noch andere Fakten beim Tabellendritten der Zweiten Fußball-Bundesliga für Zufriedenheit sorgen: 16 von 18 möglichen Punkten aus den vergangenen sechs Spielen geholt und nach mehreren späten Gegentreffern in der Saison nun endlich selbst knapp vor dem Abpfiff zugeschlagen. Dadurch beträgt der Abstand auf Verfolger St. Pauli nun sechs Punkte. „Ein glücklicher Sieg gehört auch mal dazu“, sagt Trimmel.

Es sind Spiele wie dieses, die am Ende den Ausschlag für die Beförderung in die Bundesliga geben können. Der Gegner hatte die Mehrzahl an Großchancen, die Aussagen ähnelten sich: Die Niederlage „tut brutal weh“, sagte Trainer Olaf Janßen. „Extrem bitter“, bilanzierte Abwehrspieler Daniel Buballa. Die Gäste waren in der zweiten Halbzeit nah am Sieg, mindestens einen Punkt hätten sie auf jeden Fall mitnehmen müssen. Dann wurden sie von den Berlinern, die wegen einer Knieverletzung mehrere Wochen auf Abwehrspieler Fabian Schönheim verzichten müssen, für eine Unachtsamkeit in der Nachspielzeit bestraft.

Von einem, der danach sagte: „Das war kein gutes Spiel von mir.“ Aber Polters Leistung in den 91 Minuten davor interessierte natürlich nicht mehr. „Wenn wir diese Mentalität die ganze Saison zeigen, wird es schwer uns zu schlagen“, sagte er. Und zeigte gleich auf, wo Verbesserungspotenzial besteht: „Wir spielen noch nicht konstant guten Fußball.“ Nun sind zwei Wochen Zeit, an den Schwächen zu arbeiten.

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