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Sport: Nach dem Tiefpunkt - Trainer Pesic gibt Einblick in das Innenleben des Teams

Für Außenstehende ist es oft schwer, das Innenleben von Alba Berlin zu durchschauen. Im Training duldet Trainer Svetislav Pesic keine Zuschauer, und wenn ein Spieler durch Undiszipliniertheiten auffällt, wie das in der ersten Saisonhälfte bei Frankie King der Fall war, dann erfährt das die Öffentlichkeit erst, wenn der Betroffene entlassen ist.

Für Außenstehende ist es oft schwer, das Innenleben von Alba Berlin zu durchschauen. Im Training duldet Trainer Svetislav Pesic keine Zuschauer, und wenn ein Spieler durch Undiszipliniertheiten auffällt, wie das in der ersten Saisonhälfte bei Frankie King der Fall war, dann erfährt das die Öffentlichkeit erst, wenn der Betroffene entlassen ist. Umso überraschender ist es, wenn Pesic einmal Einblick in das Gefühlsleben seiner Mannschaft gewährt. Am Mittwochabend nach dem 99:78-Sieg in der Bundesliga über die DJK Würzburg war dieser Zeitpunkt gekommen. Der Basketballtrainer sagte: "Wir waren am Tiefpunkt unserer seelischen Entwicklung."

Fast zwei Wochen nach dem Scheitern in der ersten Play-off-Runde der Europaliga gegen Efes Istanbul berichtete Pesic, wie schwer Alba das plötzliche Aus getroffen habe. "Alle haben sich schon im Final Four gesehen", sagte der Trainer, "alle, die Spieler auch." Nun sei es umso schwieriger, sich für die verbleibenden Ziele in Bundesliga und Pokal zu motivieren. "Unsere sportliche Form war gegen Efes auf einem Höhepunkt", erzählt Pesic, "nun spielen wir gegen Mannschaften, die nicht unser Niveau sind."

Das war gegen die DJK Würzburg deutlich zu erkennen. "Wir konnten Alba in keinem Moment in Verlegenheit bringen", gab Pit Stahl zu. Der Würzburger Trainer lobte ausdrücklich den Berliner Aufbauspieler Terry Dehere, der in der ersten Halbzeit mit allen seine sieben Dreipunktewürfe traf und auf 30 Punkte kam. "Eine sensationelle Quote", fand Stahl. Defensivfreund Pesic gab sich nicht so euphorisch. "Das hilft nichts, wenn sein Gegner fast genauso gut trifft." Deheres Gegenspieler Demond Green war mit 18 Punkten erfolgreichster Spieler von Würzburg. Auch hatte Alba Probleme, die schnellen Angriffe der Würzburger zu stoppen. Zufrieden war der Trainer hingegen mit der Verteidigung gegen den Topscorer der Bundesliga, Robert Garrett, der auf 17 Zähler kam. "Diese Punkte tun uns nicht weh." Am Rande der Partie gab Alba die Vertragsunterzeichnung des 17-jährigen Misan Nikagbatse (bis 2005) und des 20-jährigen Tommy Thorwarth (bis 2004) bekannt

Die interessanten Bundesligapartien fanden am Mittwoch nicht in Berlin statt. Weil Frankfurt, Leverkusen und Trier patzten, machte sich Pesic Gedanken über den Zustand der Liga: "Die anderen Vereine sind nicht in der Lage, ihre sportliche Form über sieben Monate zu konservieren." Die Berliner führen nun mit acht Punkten Vorsprung die Tabelle an und sicherten sich bereits das Heimrecht für alle Play-off-Spiele. "Der wichtigste Grund dafür ist, dass wir besser sind als alle anderen", erklärte Pesic. Doch der Trainer warnte auch davor, die Gegner in den Play-offs zu unterschätzen. "Das ist eine ganz andere Situation." In den nächsten Partien sollen Jörg Lütcke und Stipo Papic weiter integriert werden. Pesic erklärt: "Wir probieren alles, was möglich ist, damit keine negative Überraschung passiert."

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