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Angelique Kerber muss erkennen, dass nicht immer nur bergauf gehen kann.

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Update

Nach frühem Aus in Melbourne: Angelique Kerber muss zurück zum Wesentlichen

Keine Form, kein Selbstbewusstsein: Angelique Kerber war bei den Australian Open nicht fokussiert genug. Das muss sich wieder ändern, dann kommt auch der Erfolg zurück. Ein Kommentar.

Warum bloß so verunsichert? Angelique Kerber hat bei den Australian Open in diesem Jahr nie den Eindruck gemacht, das Turnier gewinnen zu können. Sie schien es nicht einmal selbst zu glauben. Die Körpersprache bei ihrer Niederlage am Sonntag im Achtelfinale gegen Coco Vandeweghe und auch schon in den Runden zuvor war nicht die einer selbstbewussten Weltranglistenersten. Der Druck war ihr anzumerken, Kerber hatte etwas zu verlieren – und genau das passierte dann auch.

Ähnlich trat sie im vergangenen Jahr nach ihrem Sieg in Melbourne auf, bei den French Open verlor sie beispielsweise gleich in Runde eins. Doch Kerber gewöhnte sich irgendwann an ihre neue Rolle als Champion, sie legte eine unglaubliche zweite Saisonhälfte 2016 hin. Dass es so nicht weitergehen würde, deutete sich schon in der Vorbereitung auf die Australian Open an. Vielleicht waren es dann doch ein paar Termine zu viel in den vergangenen Monaten.

Zumindest weiß Kerber, dass sie ihre Form wiederfinden kann. Und selbst wenn sie die Weltranglistenführung wieder abgeben muss, ist das kein Drama. Als Jägerin spielte sie deutlich besseres Tennis als zuletzt als Gejagte. Bundestrainerin Barbara Rittner lobte Kerber unlängst für ihre Arbeitsmoral. Die 29-Jährige muss daran anknüpfen, den Willen zeigen und sich wieder quälen.

Sie wird nichts geschenkt bekommen, und Siege gegen eine Nummer eins sind immer besonders erstrebenswert. Auch diese Erfahrung hat Angelique Kerber nun gemacht. Es ist keine schöne, aber sie gehört zum Profisport dazu. Vielleicht hat die Deutsche nun auch ein bisschen Ruhe, um sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Dann kommt die Sicherheit von ganz allein wieder zurück.

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