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Alex King.

© dpa

Nach Niederlage gegen Real Madrid: Alba Berlins Kapitän Alex King: „Das ist eine Lernphase“

Alba Berlins Kapitän Alex King spricht im Interview über die Niederlage gegen Real Madrid, den wachsenden Respekt in Europa und die Hoffnung für die Liga.

Alex King, vor zwei Wochen ist Ihnen mit Alba Berlin gegen den FC Barcelona ein Sensationssieg geglückt. Am Donnerstagabend gab es gegen Real Madrid hingegen eine deutliche 61:79-Niederlage. Was lief diesmal anders?

Die Teams haben eine ähnliche Qualität. Real hat uns ernst genommen, am Ende die richtigen Entscheidungen getroffen und wichtige Würfe verwandelt. Das hat ihnen den klaren Sieg gebracht.

Lag es auch am Spiel Ihrer eigenen Mannschaft? Sie konnten im Gegensatz nicht immer die Konzentration halten.

Konzentriert hin oder her – wir haben echt gut verteidigt und gekämpft bis zum Ende. Aber wenn Real die Würfe von außen trifft, bringt auch die größte Konzentration am Ende nichts. Wir haben uns auch zu viele dumme Ballverluste geleistet – da hätten wir uns vielleicht besser konzentrieren können.

Im dritten Viertel hat Madrid Dreier in Serie getroffen, davon hat sich Ihr Team nicht erholt.

In so einer Situation versucht man natürlich, es zu erzwingen und zurück ins Spiel zu kommen. Aber gegen eine Mannschaft mit dieser Qualität ist das sehr schwer. Gegen Kaunas vor einer Woche haben wir es noch geschafft, an Real waren wir nicht mehr näher dran als zehn oder acht Punkte.

Sie haben davon gesprochen, dass Madrid Alba ernst genommen hat. Ist das auch eine Folge des Siegs gegen Barcelona?

Auf jeden Fall. Die wissen jetzt, dass wir zu Hause ein gutes Publikum haben und stark spielen können.

Von den Schiedsrichtern haben Sie weniger Respekt erfahren. Es gab eine ganze Reihe von strittigen Entscheidungen zugunsten von Real.

Ehrlich gesagt habe ich da gar nicht darauf geachtet. Mit Euroleague-Schiedsrichtern zu reden macht auch wenig Sinn. Da haben wir eh keine Chance, weil wir – in Anführungsstrichen – eine kleine Mannschaft sind im Gegensatz zu den Topteams. Den Respekt müssen wir uns noch erarbeiten.

Am Samstag im Spiel gegen den aktuellen Bundesliga-16. Tigers Tübingen ist es genau andersherum: Alba ist nicht Außenseiter, sondern Favorit. Welche Rolle macht mehr Spaß?

Wir müssen einfach konstant unser Spiel spielen – egal ob es gegen Real, Barcelona, Tübingen oder Crailsheim geht. Das ist wichtig. Wir nehmen keinen Gegner leicht, egal wer da kommt.

Ihr Trainer Sasa Obradovic sagt, die Bundesligaspiele nach großen Euroleague-Abenden seien immer ein Charaktertest.

Er hat uns auch gleich nach dem Spiel gegen Real erklärt, dass wir gegen Tübingen zeigen müssen, dass wir verdient in der Bundesliga ganz oben stehen. Real Madrid, die ganzen Euroleague-Spiele: Das ist alles eine Lernphase für uns. Das Gelernte wollen wir dann auf die Bundesliga zu übertragen. Deswegen ist es wichtig, so ein Spiel schnell abzuhaken und gegen Tübingen unser Bestes zu geben.

Die Fragen stellte Lars Spannagel.

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