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Die Guanabara-Bucht in Rio.

© dpa

Nach olympischer Testregatta in Rio de Janeiro: Berliner Segler kämpft mit Entzündungen

Die Wasserqualität in und um Rio de Janeiro ist katastrophal. Das bekam nun auch ein deutscher Segler zu spüren, der an einer olympischer Testregatta teilnahm.

Erstmals leidet ein Segler der deutschen Nationalmannschaft nach einem Einsatz im umstrittenen Olympia-Revier vor Rio de Janeiro an schweren Entzündungen. Der Berliner 49er-Europameister Erik Heil musste sich in den vergangenen Tagen mehrfach in Berliner Krankenhäusern behandeln lassen und kann vorerst nicht trainieren.

Das Ergebnis der Laboranalyse von Heils Blutwerten steht noch aus. Die Ärzte gehen zunächst davon aus, dass sich Heil wahrscheinlich über den Kontakt mit verdrecktem Wasser in Brasilien eine bakterielle Infektion zugezogen hat. Der mit acht Zentimetern größte von fünf Entzündungsherden an Beinen und Hüfte wurde inzwischen entfernt. Dem Athleten wurde ein Antibiotikum verordnet.

Abwässer des städtischen Krankenhauses

„Ich hatte noch nie in meinem Leben Entzündungen im Bein. Ich gehe davon aus, dass ich mir das bei der Testregatta geholt habe“, betonte Heil: „Der Verursacher dürfte der Hafen der Marina da Gloria sein. Dort fließen unter anderem die Abwässer des städtischen Krankenhauses ungebremst hinein.“ Die Olympia-Gewässer stehen seit langem in der Kritik von Sportlern, Betreuern und Verbänden. Mehrere unabhängige Tests hatten eine hohe Belastung des Reviers mit Bakterien und Keimen ergeben. „Ich kann nur hoffen, dass ich mir nicht so ein multiresistentes Ding eingefangen habe. Das kann einen richtig zerlegen“, meinte Heil.

Er hatte in der vergangenen Woche mit seinem Vorschoter Thomas Plößel bei der olympischen Generalprobe in der Guanabara-Bucht auf Rang drei als einziger Deutscher eine vordere Platzierung erreicht. Das Duo zählt zu den Medaillen-Kandidaten für die Sommerspiele 2016, muss dafür aber noch die Qualifikationshürden nehmen. dpa

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