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Sport: Nachgefragt: "Ich sehe keine Image-Schädigung"

C. Prokop ist Chef des Deutschen Leichtathletik-Verbandes.

C. Prokop ist Chef des Deutschen Leichtathletik-Verbandes.

Sie sind bei nur vier Gegenstimmen zum neuen Präsidenten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes gewählt worden.

Es war schwer einzuschätzen, wie die Zustimmung sein würde. Die Nachfolge von Helmut Digel anzutreten, ist schwer. Deshalb war ich positiv überrascht über das Ergebnis.

Andere auch. Der saarländische Verband forderte, Sie wegen sportwidrigen Verhaltens im Fall Baumann mit zwei Jahren Ämterverbot zu bestrafen. Hatten Sie mal daran gedacht, gar nicht mehr anzutreten?

Nein. Wenn von 193 Delegierten nur drei für diesen Antrag stimmen, muss man sich nicht ernsthaft damit auseinander setzen.

Haben Sie nicht Angst, dass Ihr Image schon vom ersten Tag an beschädigt ist?

Durch diesen Antrag sehe ich keine Image-Schädigung. Im Gegenteil. Wer ein öffentliches Amt übernimmt, weiß, dass er sich der Kritik aussetzt. Und dieser Kritik muss man sich auch stellen.

Ihr Vorgänger Helmut Digel hat Sie fast schon der Lüge bezichtigt. Sie hatten erklärt, vor dem Gang vor das Bundesverfassungsgericht im Fall Baumann sei Digel in Chile nicht erreichbar gewesen. Digel dagegen erklärte, er sei jederzeit erreichbar gewesen. Das war nicht gerade PR für Sie.

Diese Worte sind unberechtigt. Digel wurde umgehend informiert. Er hat diese Entscheidung nicht, wie er erzählt, eine Woche später erfahren, sondern am nächsten Morgen.

Ein Vorwurf der beim Verbandstag erhoben wurde, lautete, dass Sie den Wortlaut des Antrages an das Bundesverfassungsgericht als verantwortlicher Jurist nicht kannten, als er abgeschickt wurde.

Ich kann diesen Vorwurf nicht nachvollziehen. Hier wurde hektisch ein Eilantrag gestellt. Da bleibt nicht Zeit, alles gegenzulesen. Außerdem hatte der Rechtsanwalt das Mandat des DLV. Er muss zu Gunsten seines Mandanten schnell handeln.

Ihr öffentlicher Widerpart Digel ist nun weg. Wird es nun an der Spitze des DLV etwas ruhiger? Gibt es jetzt nicht mehr zwei verschiedene Meinungen?

Ich gehe davon aus, dass das Präsidium geschlossener auftreten wird.

Der Wunsch der Landesverbände ist es, dass mehr Ruhe eintritt. Wie wollen Sie diese Ruhe herstellen?

Über Formen der Diskussionen und Kontroversen, die demokratisch ausgetragen werden. Damit werden Spannungen vermieden. Außerdem werden Kontroversen jetzt im inneren Kreis ausgetragen. Dann herrscht auch nach außen hin Ruhe.

Sie sind bei nur vier Gegenstimmen zum neuen Pr&au

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