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Sport: Nachspiel: Die Unsympathen der Liga

Erinnert sich noch jemand an den 15. Juni 1991?

Erinnert sich noch jemand an den 15. Juni 1991? Müngersdorfer Stadion. Sechs zu zwei. Ganz Deutschland - von ein paar verblendeten Bayern-Fans abgesehen - feiert den neuen Meister, den 1. FC Kaiserslautern. Nicht mal elf Jahre ist das her. Seitdem ist viel passiert. Elf Jahre hat der FCK gebraucht, um vom beliebtesten Verein der Republik zum unbeliebtesten zu mutieren. Glauben Sie nicht? Machen Sie mal eine nicht-repräsentative Umfrage im eigenen Freundeskreis: Wer gibt das schönste Feindbild der Liga ab? Nicht der FC Bayern wird da am häufigsten genannt, sondern mit Sicherheit der 1. FC Kaiserslautern.

Zum Thema Bundesliga aktuell: Ergebnisse und Tabellen Bundesliga-Tippspiel: Das interaktive Fußball-Toto von meinberlin.de Eins kann man dem Verein jedenfalls nicht vorwerfen: dass die Mannschaft in Zeiten der totalen Vermarktung allein unter Marketinggesichtspunkten zusammengestellt wird. Eher im Gegenteil. Der Vereinsführung scheint es ganz egal zu sein, welche charakterlichen Defizite die Angestellten mitbringen. Eine größere Ansammlung von Unsympathen gibt es in der ganzen Liga nicht: vom rechtskräftig verurteilten Hany Ramzy über das Großmaul Mario Basler bis zum Schwalben-Meister Jörgen Pettersson, der es schon lange nicht mehr darauf abgesehen hat, Tore zu schießen, sondern dem es offensichtlich nur noch darum geht, Elfmeter zu schinden. Da gibt es auch noch Reinhard Stumpf, der jeden beschimpft, der ihn als Kotrainer bezeichnet (was vielleicht verständlich ist, wenn der Vorgesetzte Andreas Brehme heißt). Und Torwarttrainer Gerald Ehrmann, der dem Spieler Axel Roos im Training einen Boxhieb verpasst hat und der dessen Kollegen nach einer Niederlage mal mit den Worten "Ihr schwulen Hunde" begrüßt hat. So viel zu den Umgangsformen beim 1. FC Kaiserslautern.

Außerdem spielt Kaiserslautern genauso Fußball, wie man es von einer Mannschaft erwartet, in der "schwule Hunde" geduldete Beleidigung ist - bieder, spießig, vorgestrig. Nach dem 1:2 in Rostock sagte Rolf Töpperwien vom ZDF, wenn der FCK so weiter mache, habe er an der Spitze nichts zu suchen. Eigentlich hat Töpperwien Recht. Nur, so spielt Kaiserslautern schon die ganze Saison.

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