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Nachwuchs: Hertha sucht Manager

Der neue Trainer ist noch noch nicht lange im Amt, schon hält Hertha Ausschau nach neuem Managernachwuchs. Mit Workshops will der Club Schulabgänger ins Sportbusiness locken.

Es ist erst ein paar Tage her, da hat sich Dieter Hoeneß von Hertha verabschiedet, und Michael Preetz ist noch gar nicht richtig angekommen. Doch Hertha hält schon Ausschau nach neuem Managernachwuchs. Jedenfalls konnten am Mittwoch sportinteressierte Schulabgänger an einem Workshop von Hertha BSC und der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation teilnehmen und ihr Talent in diesem Bereich austesten. Auf Hertha-Terrain sollte den angehenden Studenten der Studiengang Sport- und Eventmanagement schmackhaft gemacht werden. Die Macromedia Hochschule braucht Studenten, ihr Campus in Berlin wird erst zum kommenden Wintersemester eröffnet, die Konkurrenz an privaten Hochschulen in Berlin ist groß. Um Studienbewerber zu ködern, unternimmt die Hochschule viel. Nach einem Workshop bei einem Berliner Radiosender ist nun Hertha dran, im August auch noch ein Fernsehsender.

Die Hochschule wirbt damit, dass sie die einzige in Berlin sei, die diesen Studiengang anbietet. Hertha hat davon finanziell keinen Nutzen, aber natürlich dient so eine Kooperation dem Image des Vereins. Außerdem hat Hertha so ein Auge auf seinen Nachwuchs.

Studenten in blau-weißen Trikots

Unter den jugendlichen Interessenten sind am Mittwoch viele Hertha-Fans, einige können es sich nicht verkneifen, im geliebten blau-weißen Trikot zu erscheinen. Nach einer Vorstellungsrunde wird klar, dass alle von ihnen sportbegeistert sind. Ob sie selbst Leistungssport betreiben oder bei jedem Fußballspiel in der Ostkurve zu finden sind: Das Hobby soll zum Beruf gemacht werden. Das sind laut dem Leiter der Hertha-Geschäftsstelle, Thomas Herrich, die besten Voraussetzungen. „Der berufliche Erfolg kommt dann, wenn man etwas mit Herzblut macht“, sagt er. Das sei bei ihm schließlich auch so gewesen.

Nach einer Einführung in den strukturellen Aufbau eines Profisportvereins und der Entwicklung von Marketingkampagnen werden die angehenden Manager mit Hertha-Wagen zur Besichtigung des Olympiastadions gefahren. Hier gibt es eine Führung durch die Ehrenhalle und sämtliche andere Vip-Bereiche – für die Jugendlichen natürlich durchaus reizvolle Argumente. „Die Fans sind für uns das wichtigste“, sagt Benjamin Weber, der sich um die PR für Hertha BSC kümmert, „aber der Profifußball ist heutzutage auf Vip-Bereiche und den Verkauf teurer Karten angewiesen.“

Am Ende müssen die Jugendlichen selbst ans Werk, es gilt eigene Marketingkonzepte für Hertha zu entwickeln. Bei der Präsentation der Ergebnisse ist auch Ingo Schiller zugegen. „Das sind Themen, die uns bewegen und auch für uns von Bedeutung sind“, sagt Herthas Finanz-Geschäftsführer. Vielleicht hat er sich ja ein paar Ideen abgeschaut.

Luise Hermann

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