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Sport: Nackenschläge sind einberechnet

Verletzte Pechstein müht sich bei Mehrkampf-WM.

Moskau - Der deutsche Teamarzt ist auch in Moskau ständiger Begleiter von Claudia Pechstein. Einen Tag vor der Eisschnelllauf-WM im Mehrkampf, die an diesem Wochenende stattfindet, war der Berlinerin beim Training im Eispalast von Krylatskoje zwar nichts von den Folgen ihrer Wirbelblockade anzusehen. Doch bei der Rückkehr ins Mannschaftshotel am Moskwa-Ufer zeigte Pechstein an der Seite von Teamarzt Gerald Lutz am Freitag auf ihren Nacken. „Erstmal checken lassen“, sagte sie.

Eine Woche nach ihrem Ausstieg beim Weltcup in Hamar betonte Pechstein aber, dass sie bei der WM die vier Strecken in Angriff nehmen will: „Sonst wäre ich nicht hier.“ Sechs Wochen nach EM-Silber weiß aber auch die erfahrene Olympiasiegerin nicht, wo sie nach der alles andere als optimalen Vorbereitung mit einem Infekt und der Wirbelblockade steht. Die EM in Budapest war ihr einziger ernsthafter Wettkampf in diesem Jahr. „Ich weiß beim besten Willen nicht, wie ich drauf bin“, sagte Pechstein.

Von einer „Überraschungstüte“ sprach der deutsche Teamchef Helge Jasch. „Auch wenn die Blockierung gelöst ist, so ist die Muskulatur doch immer noch steif. Claudia will aus der Situation das Beste machen.“ Elf Medaillen hat Pechstein bei Allround-Weltmeisterschaften schon geholt, dabei 2000 auch den Titel.

Auf jeden Fall plant Pechstein bis Olympia 2014, nachdem sie vor zwei Jahren in Vancouver wegen ihrer Dopingsperre gefehlt hatte. Die fünfmalige Olympiasiegerin präsentierte einen neuen Sponsor, der sie für drei Jahre unterstützen wird.

Von den Belastungen des deutschen Eisschnelllaufs durch die umstrittenen Blutbehandlungen eines ehemaligen Arztes des Olympia-Stützpunktes Erfurt war im deutschen Team nichts zu spüren. „Wir haben mit dem Sport alle Hände voll zu tun. Das spielt gar keine Rolle, weil sich das Thema auf einer anderen Ebene abspielt“, sagte Bundestrainer Stephan Gneupel. dpa

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