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Nada: Finanzierung für 2014 nicht gesichert

Die Nationale Anti-Doping-Agentur steckt wieder in Finanznot. Der Etat für 2014 ist nicht gesichert. Damit wiederholt sich das Dilemma: Schon für dieses Jahr bewilligte der Bund erst in letzter Sekunde eine Million Euro, um das Doping-Kontrollsystem nicht zu gefährden.

Schon wieder muss die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) um Geld betteln. Für den Anti-Doping-Kampf in Deutschland ist das ein fatales Zeichen. Gut drei Monate vor Jahresende ist die Finanzierung der Bonner Agentur 2014 nicht gesichert. Deshalb hat sich die Nada am Mittwoch in einem dramatischen Appell an die Öffentlichkeit gewandt. „Eine Planung über das Jahr 2013 hinaus ist derzeit nicht möglich“, hieß es in einer Mitteilung. „Erfolgreiche Anti-Doping-Arbeit braucht aber finanzielle Stabilität und eine langfristige Strategie.“ Es ist nicht das erste Mal, dass die Nada wie ein Bittsteller Klinken putzen muss, um den 4,6-Millionen-Etat für das operative Geschäft zusammen zu bekommen. Bereits um den Etat für dieses Jahr hatte es erhebliches Gerangel gegeben. Eigentlich wollte der Bund seine seit 2007 laufende Anschubfinanzierung von jährlich 1,35 Millionen Euro auslaufen lassen, bewilligte aber in letzter Sekunde einmal eine Million Euro. Ansonsten wäre ein Loch von 20 Prozent im Haushalt entstanden.

„Wenn die Finanzierung nicht bald gesichert wird, droht der Nada ein Verlust des Know-hows und der Erfahrung aus mehr als zehn Jahren“, appellierte die Nada. „Dies wäre angesichts der weiterhin großen Herausforderungen im Anti-Doping-Kampf fatal für den gesellschaftlichen Auftrag der Stiftung.“ Die Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses, Dagmar Freitag, kritisierte die mangelnde Bereitschaft in Deutschland, für eine gesicherte Finanzierung der Nada zu sorgen. „Die Nada steht auch zehn Jahre nach ihrer Gründung vor einer unhaltbaren Situation. Das Stakeholdermodell aus Bund, Ländern, Wirtschaft und Sport ist gescheitert“, sagte die SPD-Politikerin. „Wir sind am Scheidepunkt: Ich erwarte, dass meine schon Anfang des Jahres erhobene Forderung nach einer ergebnisoffenen Diskussion zur Finanzierung der NADA von allen Beteiligten endlich umgesetzt wird.“ Sollte keine schnelle Lösung gefunden werden, müsste der Umfang der Doping-Tests für 2014 eingeschränkt werden. „Selbstverständlich hätte es eine Auswirkung auf die Anzahl der Doping-Kontrollen. Sie müssten deutlich zurückgefahren werden“, erklärte die Nada-Vorstandsvorsitzende Andrea Gotzmann der Nachrichtenagentur dpa. „Außerdem müssten wir eine personelle Anpassung vornehmen, was ein Verlust an Know-How bedeuten würde.“ Dass der Bund wieder mit einer Million Euro in die Bresche springen wird, ist zurzeit mehr als fraglich und würde auch auf Verständnis der Nada treffen. Dies könne auf Jahre gesehen kein Dauerzustand sein, meinte Gotzmann, die aber nicht aufgeben will, um eine langfristige finanzielle Absicherung zu kämpfen: „Ich bin ein optimistischer Mensch, werde aber nicht aufhören, mich laut zu melden und zu mahnen.“ Das Nada-Budget basiert auf einem unabhängigen Finanzierungssystem aus Wirtschaft, Sportverbänden, Bund und Ländern. Bisher ist nach Angaben der Agentur für 2014 aber ausschließlich die Unterstützung durch die Verbände und - in Teilen - durch den Bund gesichert. Aus der Wirtschaft beteiligen sich lediglich die Unternehmen Adidas und Otto-Bock an der Nada-Finanzierung. 13 Bundesländer leisteten in diesem Jahr überhaupt keinen Beitrag. (dpa)

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