zum Hauptinhalt
Nadine Angerer, 32, kassierte beim 2:1-Sieg gegen Kanada ihren ersten Gegentreffer bei einer WM.

© dapd

Nadine Angerer: "Da dachte ich: Jetzt ist aber mal Schluss!"

Nadine Angerer musste im ersten WM-Spiel der deutschen Mannschaft einmal hinter sich greifen - ein ungewohntes Gefühl. Im Interview spricht die Nationaltorhüterin über den WM-Auftakt.

Frau Angerer, sind Sie froh, dass das Thema „zu Null spielen“ sich jetzt gleich im ersten Spiel erledigt hat?

Für mich war das nie ein Thema, wirklich nicht. Für mich ist es wichtig, dass wir gewinnen – ob 2:1 oder 4:0, ist mir egal.

Bei Ihrer ersten WM als Stammtorhüterin vor vier Jahren in China haben Sie im gesamten Turnier keinen Gegentreffer bekommen. Wie fühlt es sich an, den Ball bei einer WM hinter sich im Tor liegen zu sehen?

Schöne Erfahrung! Nein, das ist mir wirklich egal. Darum geht’s mir nicht. Ich habe Christine Sinclair zu ihrem Freistoß gratuliert, das war ein tolles Tor.

Drei Minuten vor Schluss tauchte eine Kanadierin noch mal völlig frei vor Ihnen auf…

… da dachte ich: Jetzt ist aber mal Schluss! Da habe ich mich wirklich erschrocken, das war eine sehr gute Möglichkeit. Genau solche Fehler gilt es jetzt abzustellen.

Sind Sie denn insgesamt zufrieden mit diesem WM-Auftakt?

Ich bin ganz zufrieden. Wir haben unser Spiel nicht so durchgezogen, vor allem in der ersten Hälfte haben wir uns nicht mit Ruhm bekleckert. Aber es ist ja auch schön, wenn man noch Luft nach oben hat.

Wie haben Sie auf dem Platz die Stimmung vor fast 74 000 Zuschauern erlebt?

Das war natürlich überwältigend. Wir haben schon einen Tag vorher im Stadion trainiert, allein das war phänomenal. Dann kommt man durchs Marathontor rein und alle jubeln, das war einfach großartig. Wenn wir das dritte Mal Weltmeister werden wollen, dann brauchen wir die Energie der Fans. In Berlin waren sie fantastisch und genau das brauchen wir.

Die Mannschaft wirkte anfangs ein wenig nervös, lag das auch an der Kulisse?

Nervös würde ich nicht sagen. Aber natürlich ist man erstmal beeindruckt. Keine von uns hat je vor so einer Kulisse gespielt und natürlich hemmt das erstmal. Darf es natürlich nicht, aber es ist ein ganz natürlicher Vorgang. Jetzt haben wir die erste Etappe unserer Reise erreicht und ich sehe es positiv.

Die Fragen stellte Anke Myrrhe.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false