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Sport: Nächster Ausfall bei der Notgemeinschaft Dortmund gewinnt 1:0 gegen Freiburg und verliert Ricken

Dortmund. Nach einer guten halben Stunde schleppte sich Lars Ricken mit einer Schulterverletzung über den Rasen des Westfalenstadions.

Dortmund. Nach einer guten halben Stunde schleppte sich Lars Ricken mit einer Schulterverletzung über den Rasen des Westfalenstadions. Er signalisierte zur Seitenlinie: „Nehmt mich vom Feld, ich kann nicht mehr.“ Matthias Sammer ignorierte die Bitte, als wollte er sagen: „Noch ein Verletzter – das können wir uns beim besten Willen nicht leisten.“ Fünf Minuten später hat sich Dortmunds Trainer dann doch erbarmt und seinen Mittelfeldspieler erlöst.

Es ist wie verhext: Mit der Verletzung von Ricken hat sich die Zahl der zu ersetzenden Profis bei Borussia Dortmund auf kaum glaubliche zwölf erhöht. Zuerst vermutete man bei Ricken einen Schlüsselbeinbruch. Doch diese Diagnose war wohl falsch. „Es sieht so aus, als sei es nicht so schlimm“, sagte Sammer nach dem Spiel gegen den SC Freiburg, das die Borussia 1:0 gewann.

Aus solch einem Dilemma, in dem der BVB zurzeit steckt, kann sich der am besten befreien, der mit dem Rest der Aufrechten eng zusammenrückt: „Es geht nur mit der Rückbesinnung auf bestimmte Tugenden“, hatte BVB-Präsident Gerd Niebaum in der Woche gesagt. Diese Tugenden sind laut Sammer: „Laufpensum und Zweikampfverhalten.“ Bei der Uefa-Pokal-Begegnung in Wien hatte die Dortmunder Notgemeinschaft diese Aufforderung beherzigt, auch gegen Freiburg fand der Meister von 2002 einen Ausweg aus der personellen Misere. Am Ende stand der vierte Sieg im vierten Heimspiel der Saison. „Wir haben sehr kompakt und geschlossen auf dem Platz gestanden und gegen einen spielstarken Gegner gewonnen“, sagte Routinier Stefan Reuter: „Mehr kann man im Moment nicht verlangen.“

In der ersten Halbzeit zeigten die Gastgeber vor 78 000 Zuschauern den Willen, den Substanzverlust mit harter Arbeit zu kompensieren. Die Freiburger beschränkten sich darauf, den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren zu lassen, doch fehlte der Zug zum gegnerischen Tor. Das änderte sich nach dem Wechsel, als dem Aufsteiger aus dem Breisgau bewusst wurde, dass er sich mit einer Dortmunder Mannschaft in dieser Besetzung durchaus auf Augenhöhe befindet. Die Freiburger hätten da bei konsequenter Chancenauswertung durchaus in Führung gehen können.

Doch das alles entscheidende Tor schoss Dortmunds brasilianischer Stürmer Enrique Ewerthon, ein Kunstschuss vom Strafraumeck in den Torwinkel. „Wir waren die glücklichere Mannschaft“, sagte Nationalspieler Christian Wörns.

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