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Ein Tritt zu viel. Nalbandian hat getroffen, der Linienrichter leidet darunter. Foto: dapd

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Sport: Nalbandian tritt Cilic zum Sieg

Das Turnier von Queens endet mit einem Eklat.

London - David Nalbandian trat zu. Kräftig und an der falschen Stelle. Der Tennisprofi traf mit seinem Wutausbruch eine Werbebande, ausgerechnet die Werbebande, hinter der ein Linienrichter saß. Nach dem Tritt des Argentiniers war das Endspiel von Queens zu Ende. Der Linienrichter musste mit klaffender Wunde ins Krankenhaus, Nalbandian wurde disqualifiziert und Marin Cilic zum Sieger erklärt.

Das traditionsreiche Tennisturnier von Queens ist also mit einem Eklat zu Ende gegangen. Nalbandian tat seine Aktion zwar leid, aber er sagte auch: „Manchmal ist man sehr frustriert und verliert die Kontrolle auf dem Platz.“ Nalbandian war am Sonntag im zweiten Satz beim Spielstand von 6:7, 4:3 nach einem verschlagenen Ball weiter bis vor den Linienrichter Andrew McDougall gelaufen. Dann trat er voller Frust gegen die Holzumrandung um den Linienrichterstuhl. Das Holz zersplitterte, der Referee wurde am linken Schienbein getroffen und verletzt. Er rollte sich anschließend von seinem Stuhl, hatte Schmerzen und lag mit einem blutenden Schienbein auf dem Rasen. Später humpelte der Unparteiische mit hochgezogenem Hosenbein vom Platz. „Er hat einen Schnitt am Bein – es ist eine ernste Verletzung“, sagte Turnierdirektor Chris Kermode. „Es war sehr unglücklich, es war ein reiner Unfall, so ein Ende des Matches ist sehr enttäuschend.“ Der Abbruch des Matches sorgte für Unmut beim Publikum im ausverkauften Queen’s Club: „Weiterspielen, weiter- spielen“, forderten die Zuschauer.

Auch Sieger Cilic war nach dem Abbruch enttäuscht: „So wollte ich definitiv nicht gewinnen. Das ist ein sehr bitteres Ende, das Match war noch offen. Das Spiel wurde gerade heiß, aber ich kann es auch nicht ändern.“ Uneinsichtig gab sich Nalbandian. „Ich habe einen Fehler gemacht, aber jeder macht mal einen Fehler, und ich denke nicht, dass das Match so hätte zu Ende gehen müssen.“ Der Argentinier brachte kaum Verständnis für die Entscheidung der ATP auf, als er auf dem Court direkt im Anschluss ein Interview gab: „Die ATP macht auch viele Fehler im Umgang mit den Spielern – und nichts passiert.“ dpa

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