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Sport: National- und Albaspielger Patrick Femerling reist zum zweiten Mal innerhalb von zwölf Tagen nach Litauen

Es hatte geschneit in Berlin, und rund um die Max-Schmeling-Halle waren auch ein paar Zentimeter weiße Pracht liegen geblieben. Patrick Femerling stapfte aus der Trainingshalle hinaus zu seinem Auto, als ihn ein Journalist fragte, wie es denn so sei in Litauen.

Es hatte geschneit in Berlin, und rund um die Max-Schmeling-Halle waren auch ein paar Zentimeter weiße Pracht liegen geblieben. Patrick Femerling stapfte aus der Trainingshalle hinaus zu seinem Auto, als ihn ein Journalist fragte, wie es denn so sei in Litauen. Femerling blickte sich kurz um und antwortete dann: "Wie hier, nur ein paar Grad kälter."

So schnell wird man ein Experte für litauisches Wetter. Vor zwölf Tagen war Patrick Femerling mit der deutschen Basketball-Nationalmannschaft in Kaunas angetreten, heute hält sich der Centerspieler mit Alba Berlin schon wieder dort auf. Vor dem Europaligaspiel bei Zalgiris Kaunas (live ab 19.45 auf Inforadio) musste Femerling ein paar Mal über seine jüngsten Erfahrungen mit dem litauischen Basketball berichten. In Ademola Okulaja, Stipo Papic und eben Femerling waren sogar drei Spieler des Deutschen Meisters dabei, als die deutsche Mannschaft in Litauen 61:94 unterging.

Mit besonderem Interesse las Femerling daher auch die zusammenfassende Statistik der Spieler von Zalgiris im Nations-Cup. "Hat Tomas Masiulis gegen Italien nichts getroffen oder nicht gespielt?", fragt der Basketball-Nationalspieler. Gegen Deutschland hatte der Flügelspieler von Zalgiris immerhin noch 10 Punkte erzielt. In Kestutis Sestokas (15 Punkte), Mindaugas Zukauskas (6 Punkte), Donatas Slanina (2 Punkte) und Eurelijus Zukauskas (4 Punkte) waren noch weitere Spieler des amtierenden Europaligameisters für die deftige Niederlage der Deutschen mitverantwortlich. Auch den litauischen Trainer wird Femerling heute wiedersehen, denn Jonas Kazlauskas betreut die Nationalmannschaft und Zalgiris in Personalunion.

"Ich bin trotzdem zuversichtlich, dass wir gegen Kaunas gewinnen", sagt Femerling. Allerdings fehlt Stephan Baeck. Frankie King, Wendell Alexis und Vladimir Bogojevic sind leicht verletzt. Zu allem Überfluss bezog Alba am Sonntag nach der zweiwöchigen Länderspielpause in Leverkusen die erste Niederlage in der Bundesliga. "Uns hat wegen der Pause die Homogenität gefehlt", gibt Femerling an. Doch eigentlich nimmt der 2,15 Meter große Centerspieler die Pleite von Leverkusen locker: "Wir können ja nicht alles gewinnen." Die Chancen, in Kaunas den vierten Europaligasieg in Folge zu landen, habe diese Pleite jedenfalls nicht geschmälert.

Unter dem Korb wird es Femerling neben Eurelijus Zukauskas wieder mit dem tschechischen Nationalspieler Georg Zidek zu tun bekommen. Ebenso wie Femerling, der vor seinem Engagement bei Alba für die Universität von Washington spielte, erhielt Zidek seinen basketball-technischen Feinschliff in den USA. Mit UCLA, wo er für seinen Hakenwurf von der Grundlinie bekannt wurde, holte sich der 2,12 Meter große Centerspieler sogar die Collegemeisterschaft. Zidek ist der einzige ausländische Spieler, der nach dem Sieg im Final Four der Europaliga beim Litauischen Meister blieb. Von so einem Titelgewinn in der Europaliga ist Alba Berlin noch ein gutes Stück entfernt. Für den Deutschen Meister gilt es zunächst, in die Play-offs zu kommen. Ein Platz unter den ersten Drei der Vorrunde würde dieses nahezu garantieren. Dafür würde ein Sieg in Kaunas den zweitplatzierten Berlinern sehr weiterhelfen. Allerdings liegen Berlin, Madrid, Bursa und Ljubljana nur einen Punkt auseinander, so dass in der Gruppe B zwei Spieltage vor Schluss noch alles möglich ist. Sicher ist Alba nur mit zwei Siegen unter den ersten Drei. Mit viel Glück auch nach zwei Niederlagen. Patrick Femerling setzt auf die sichere Variante: "Wir müssen gewinnen, alles andere ergibt sich von selbst."

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