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Nationalmannschaft: Nike für freie Schuhwahl

Nike, der große Konkurrent des deutschen Sportartikelherstellers Adidas, spricht sich nach dem Streit der vergangenen Tage für eine freie Schuhwahl der Nationalspieler aus.

Köln/Frankfurt/Main/Hamburg - "Tatsache ist, dass es ja weltweit bei Nationalmannschaften die Schuhwahl gibt", sagte Olaf Markhoff, Sprecher des US-amerikanischen Unternehmens. Deutschland und Österreich seien die einzigen Verbände, wo dies nicht der Fall sei. Außerdem sei dieses Thema bei Nike nie Unternehmensphilosophie gewesen.

Markhoff zeigte Verständnis, denn die Schuhe seien das "wichtigste Werkzeug" der Spieler. Außerdem wisse man, der Zwang zu einer Schuhmarke erhöhe das Verletzungsrisiko. In diesem Zusammenhang räumte Markhoff mit der Meinung auf, Fußballprofis würden überwiegend mit Maßanfertigungen spielen. "Was uns betrifft, tragen die Profis in der Regel Schuhe, die sie im Handel kaufen können." Ausnahmen gibt es lediglich, wenn orthopädische Gründe dagegen sprechen.

Außerdem bemängelte der Nike-Sprecher, dass Spieler ohne Vertrag mit dem offiziellen Ausrüster in ihrer individuellen Vermarktung stark benachteiligt würden. Zugleich bestätigte er, dass deutsche Nationalspieler mit Nike-Verträgen von der freien Schuhwahl profitieren würden. "Aber schenken sie den Gerüchten bitte keinen Glauben, dass hier horrende Summen im Raum stünden."

Spielergage steigt mit den "richtigen" Schuhen

Laut "Bild"-Zeitung sieht die Realität anders aus. Keeper Jens Lehmann soll von Nike pro Saison zwischen 100.000 und 200.000 Euro erhalten. Spielt der 36-Jährige auch bei der Nationalelf in Nike-Schuhen, würde sich die Summe verdoppeln. Auch Christoph Metzelder und Miroslav Klose sollen entsprechende Verträge besitzen. Bei anderen Spielern würde die Gage zumindest um 30 bis 50 Prozent ansteigen. Auch Torsten Frings könnte demnächst dazugehören. Nike will auch den Mittelfeldspieler, dessen Kontrakt mit Konkurrent adidas ausgelaufen ist, unter Vertrag nehmen.

Allerdings profitieren die Spieler ohnehin mit einem stattlichen Betrag von den Werbeeinnahmen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). So erhielt jeder der 23 WM-Teilnehmer aus dem Topf der DFB-Werbepartner bereits 300.000 Euro. Und am Ende des Jahres soll es noch einen "heftigen Nachschlag" geben. (tso/ddp)

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