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© AFP

NBA: Nowitzki und die Dallas Mavericks unter Zugzwang

In dieser Woche startet die neue NBA-Saison. Die Dallas Mavericks um den Deutschen Dirk Nowitzki wollen nach dem enttäuschenden Abschneiden in der abgelaufenen Serie mit einem Sieg bei den Cleveland Cavaliers starten.

In dieser Woche startet die National Basketball Association (NBA) in die neue Saison. Dabei stehen der Deutsche Dirk Nowitzki und sein Team von den Dallas Mavericks nach dem enttäuschenden Erstrunden-Aus in der abgelaufenen Saison unter Zugzwang, um nicht noch mehr Kredit zu verspielen.

Nowitzki kennt den Ernst der Lage: "Selbst, wenn wir alle 82 Saisonspiele gewinnen, werden die Leute sagen, dass wir den Titel nicht schaffen. Vielleicht ist es aber gar nicht so schlecht, nicht als Topfavorit in die Saison zu gehen. So haben wir halt ein bisschen weniger Druck."

Richtige Vorfreude auf die neue Spielzeit wollte in Dallas in den letzten Tagen nicht aufkommen. Zu frisch waren noch die Erinnerungen an die Blamage, als die "Mavs" in den Play-offs im Mai sang- und klanglos an den Golden State Warriors scheiterten. So schickte Coach Avery Johnson seine Jungs am letzten Donnerstag im Kollektiv zum alljährlichen Golf-Wohltätigkeitsturnier, bei dem sich Nowitzki mit einem neuen Set übergroßer Schläger stark verbessert zeigte.

Nowitzki: "Am Anfang fühlte ich mich etwas unwohl"

Auch auf dem Basketball-Court feilte der Deutsche wie in den Vorjahren gemeinsam mit seinem Mentor Holger Geschwindner an neuen Tricks, die ihn in seinem zehnten Profijahr für die gegnerische Verteidigung schwerer berechenbar machen sollen. Allerdings könnte sich "Dirkules" in den ersten Spielen wegen einiger verletzungsbedingter Ausfälle auf der von ihm nicht sonderlich geliebten Center-Position wiederfinden.

Grund genug für Johnson, seinen Superstar im Training immer öfter mit dem Rücken zum Korb zu platzieren. Dort hatte Nowitzki in der Vergangenheit Probleme, sich gegen kleinere und schnellere Verteidiger durchzusetzen. "Am Anfang fühlte ich mich etwas unwohl, aber mittlerweile geht es besser", sagte Nowitzki, nachdem er in den Vorbereitungsspielen (fünf Siege, drei Niederlagen) immer öfter aus der kürzeren Entfernung getroffen hatte.

Trotzdem wollen die gegenüber dem Vorjahr kaum veränderten Mavericks in diesem Winter vornehmlich mit schnellen Kontern zum Erfolg kommen. Nowitzki, dessen Körper mit deutlich weniger Minuten als in den Vorjahren geschont werden soll, ist es recht: "Wir haben die Spieler, die einen Tempo-Gegenzug durchführen können. Das führt nicht nur zu einfachen Körben, sondern macht auch viel Spaß."

Gegner Cleveland gilt als heißer Titelfavorit

Wie erfolgreich das neue System ist, wird sich in der Nacht auf Donnerstag (MEZ) zeigen, wenn es Dallas im Auswärtsspiel gleich mit den Cleveland Cavaliers und deren Superstar LeBron James zu tun hat. Der Vizemeister gilt in der Ostgruppe gemeinsam mit den Boston Celtics, die sich die Dienste von Kevin Garnett (Minnesota Timberwolves) und Ray Allen (Seattle Supersonics) sicherten, als heißer Titelfavorit. Im Westen zählen Titelverteidiger San Antonio Spurs und die Phoenix Suns zu jenen Teams, die es zu schlagen gilt.

Für die meisten Schlagzeilen sorgt derzeit LA Lakers-Star Kobe Bryant. In den letzten Tagen verdichteten sich die Anzeichen, dass die Tage des als Einzelgänger verrufenen Guards in Kalifornien gezählt sind. Nachdem Mavericks-Besitzer Mark Cuban einen Tausch mit Dirk Nowitzki ausgeschlossen hat, wird Bryant nach Lage der Dinge in naher Zukunft in die Ostgruppe - eventuell zu den Chicago Bulls - wechseln.

Die Manager der NBA-Clubs nahmen das bei ihrer jährlichen Umfrage zum Anlass, den Lakers keine Titelchance zuzusprechen. Auch Nowitzki hat das Vertrauen in den oberen Etagen verspielt. Als die Frage nach dem wertvollsten Spieler der kommenden Saison aufkam, landete LeBron James einen Kantersieg. Vorjahressieger Nowitzki erhielt nicht eine einzige Stimme. (mit sid)

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