zum Hauptinhalt
Enttäuschung pur. Dirk Nowitzki gratuliert Spurs-Superstar Tim Duncan zum Sieg.

© AFP

NBA-Play-offs: Nowitzki scheidet mit Dallas aus

Dirk Nowitzki ist mit seinen Dallas Mavericks erneut frühzeitig in den NBA-Playoffs gescheitert. Die „Mavs“ verloren Spiel sechs bei den San Antonio Spurs mit 87:97 und kassierten in der „Best-of-Seven“-Serie damit die vierte und entscheidende Niederlage.

Für Nowitzki war das 2:4 die dritte Auftakt-Pleite seit dem Finaleinzug 2006, die Zukunft des Würzburgers ist nach der neuerlichen Enttäuschung offener denn je. Mit aschfahlem Gesicht und leerem Blick verließ Nowitzki am Donnerstag das Parkett im AT&T Center von San Antonio. Eine kurze Umarmung mit Spurs-Superstar Tim Duncan, dann verschwand der Kapitän der Mavericks von der Bildfläche. Ob er jemals im Trikot der „Mavs“ zurückkehrt? „Ich habe mir wirklich noch keinerlei Gedanken über meine Zukunft gemacht. Ich denke, ich brauche jetzt einfach ein bisschen Zeit, um mir über ein paar Dinge klar zu werden, meine Optionen abzuwägen“, sagte Nowitzki nach einem weiteren bitteren Playoff-Moment. Alle Mavericks-Fans dürften bei diesen Äußerungen zusammengezuckt sein.

Bislang hatte ihr Idol immer erklärt, er könne sich nicht vorstellen, Dallas jemals zu verlassen. Per Option kann er bis Juli aber aus seinem Vertrag aussteigen. Das neuerliche Versagen des Teams, das in den USA seit langem ein Looser-Image hat, könnte nun auch Nowitzki die Augen geöffnet haben. Ist es für ihn, der bis auf den NBA-Titel alles erreicht hat, wirklich möglich, sich den letzten offenen Traum in Dallas zu verwirklichen? Mit der jetzigen Zusammenstellung des Kaders wohl kaum. Wieder einmal war Nowitzki in der K.o.-Runde auf sich allein gestellt.

Spielmacher Jason Kidd? War überhaupt nicht zu sehen und kam am Donnerstag auf mickrige drei Punkte und sechs Assists. Jason Terry? Ein Schatten seiner selbst, der in Spiel sechs mit zwei Zählern komplett versagte. Während sich San Antonio, das sich mit dem Einzug ins Viertelfinale zugleich für die Erstrunden-Niederlage in der vergangenen Saison revanchierte, auf seine „Big Three“ Tim Duncan (17), Manu Ginobili (26) und Tony Parker (10) verlassen konnte und zudem mit George Hill (21) ein weiteres Ass aus dem Ärmel zauberte, ruhte bei den „Mavs“ sämtliche Verantwortung wieder einmal auf Nowitzkis Schultern.

Katastrophale erste Halbzeit

In den letzten beiden Partien standen ihm zumindest Caron Butler und ein klein wenig Rookie Rodrigue Beaubois zur Seite, der Rest ging sang- und klanglos baden. Club-Besitzer Mark Cuban wollte zunächst nicht über sein Team herfallen. „Wir haben eine gute Basis“, sagte der Milliardär. Es bleibt dennoch abzuwarten, wie Cuban in diesem Sommer, in dem zahlreiche Superstars auf dem Transfermarkt landen, die Mannschaft renovieren wird. Im entscheidenden sechsten Spiel stellten die Schützlinge von Trainer Rick Carlisle noch einmal zahlreiche Negativrekorde auf. Drei Jahre, nachdem die „Mavs“ als erstes Nummer-Eins-Team gegen eine Nummer Acht im Westen gescheitert waren, schieden sie nun als erster Top-Zwei-Club gegen eine auf Rang sieben in die Playoffs gestartete Mannschaft aus. Im ersten Viertel sammelten die „Mavs“ klägliche acht Zähler, zur Pause waren es 34 - Vereinsminus in einem Play-off-Spiel.

Auch Nowitzki kam erst spät in Schwung. Im zweiten Abschnitt kassierte der 31-Jährige gleich vier Fouls, drei davon aus Frust. Nach dem Seitenwechsel wandelte er seine Enttäuschung aber in positive Energie um, erzielte 25 seiner 33 Punkte und brachte die Gäste Mitte des dritten Viertel per Dreier gar mit 57:56 in Front. Doch San Antonio schlug zurück und marschierte verdient ins Conference-Halbfinale. Dort warten die Phoenix Suns, die sich mit 4:2 gegen die Portland Trail Blazers durchsetzen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false