zum Hauptinhalt

Sport: Nervenstarke Favoriten

Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy holen das erwartete EM-Gold in der Paarlauf-Konkurrenz

Zagreb - Trainer Ingo Steuer ballte die Faust, die Zuschauer hielt es nicht auf ihren Plätzen: Das Traumpaar Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy hat mit einer zauberhaften Kür den Titel bei den Europameisterschaften verteidigt und ist in die Favoritenrolle für die WM im März gelaufen. „Das ist ein so wichtiger Schritt auf dem Weg zu unserem großen Saisonziel, die Goldmedaille bei der WM zu holen“, sagte Steuer. „Ich weiß, wie schwer es ist, mit den Erwartungen umzugehen. Alle redeten im Vorfeld nur davon, wie leicht es für uns werden wird“, sagte Steuer, der seine Schützlinge bestens eingestellt hatte.

Erstmals seit 25 Jahren gelang einem deutschen Duo die Wiederholung eines EM-Triumphes. Der 24 Jahre alten Sawtschenko und ihrem vier Jahre älteren Partner gelang das Kunststück zwar mit einigen Wacklern, doch die sind auf diesem Weltklasse-Niveau fast unumgänglich. Ihre Ausnahmestellung in Europa bewies die hohe Gesamtpunktzahl von 202,39 Zählern, mit der sie die magische Grenze von 200 Zählern überboten, aber noch nicht den Weltrekord von 206,54 Punkten der Chinesen Xue Shen/Hongbo Zhao knackten. Hinter ihnen kamen die Russen Maria Muchortowa/Maxim Trankow (169,41) und Yuko Kawaguchi/Alexander Smirnow (167,25) aus der Ukraine auf die Plätze.

„Wir können stolz sein, so ein Paar zu haben“, sagte Udo Dönsdorf, Sportdirektor der Deutschen Eislauf-Union (DEU). In dem mit 2000 Zuschauern nicht ausverkauften Sportdom der kroatischen Hauptstadt zogen die ehemalige Junioren-Weltmeisterin und ihr sächsischer Partner mit ihrem anmutigen Programm zur Musik „L'Oiseau“ aus dem Cirque du Soleil Publikum und Preisrichter in ihren Bann. Als letzte Starter hatten sie es besonders schwer. „Das ist eine sehr schwierige Startnummer gewesen, aber sie haben bewiesen, dass sie das meistern können“, sagte Steuer.

Die deutschen Vize-Meister Mari-Doris Vartmann und Florian Just (119,86) aus Dortmund schlossen den Wettbewerb als Siebte ab. Der Sportsoldat hatte wegen starker Rückenschmerzen sogar einen Startverzicht erwogen. Nach einem guten Kurzprogramm strauchelten sie mehrmals in der Kür. „Es war so schlimm, dass ich kaum atmen konnte“, sagte Just, der mit Schmerzmitteln lief.

Zuvor hatte der Wahl-Oberstdorfer Tomas Verner (Tschechien) überraschend Kurs auf seinen ersten Titel genommen. Weil die Konkurrenz strauchelte, kam der Vize-Europameister des Vorjahres in der Kurzkür mit 79,03 Punkten vor den Weltmeister Brian Joubert (75,25) aus Frankreich und Stéphane Lambiel (71,78) aus der Schweiz. In Abwesenheit des EM-Dritten von 2005, Stefan Lindemann, haben dessen Berliner Trainingskollegen Clemens Brummer und Peter Liebers bei ihrer Premiere auf europäischem Parkett auf den Rängen 17 und 21 das Kürfinale der besten 24 Läufer erreicht. dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false