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Tschüssovitina. In London turnte Oksana Chussovitina ihre letzte Übung gegen Mädchen, die ihre Töchter sein könnten. Foto: dapd

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Sport: Nervös und verkrampft

Deutschlands HOCKEYFRAUEN haben nur noch vage Medaillenchancen – sie brauchen fremde Hilfe.

London - Ein frühes Tor gegen Neuseeland, dann geht vielleicht noch was. „Dann kriegt man vielleicht noch mal einen Lauf“, sagt Michael Behrmann. Nach den bisherigen Auftritten der deutschen Hockeyfrauen in London ist das eher nicht zu erwarten. Die Mannschaft von Bundestrainer Behrmann hat nach der 1:3 (0:2)-Niederlage gegen Weltmeister Argentinien vor dem abschließenden Vorrundenspiel gegen den Gruppenzweiten Neuseeland (heute, 9.30 Uhr) nur noch eine vage Medaillenchance. Die Deutschen müssen mit drei Toren Unterschied gewinnen und anschließend hoffen, dass Australien und Argentinien nicht unentschieden spielen.

Die Hoffnung bei den Spielerinnen war nach der Niederlage gegen Argentinien aber nicht mehr besonders ausgeprägt – obwohl sie vor acht Jahren in einer ähnlichen Situation waren und sich damals alles zum Guten wendete: Auch in Athen hatte die Mannschaft in der Vorrunde zwei Spiele verloren, kam dank der Hilfe der Konkurrenz ins Halbfinale und holte am Ende sogar Gold. Doch es fällt schwer an eine Wiederholung zu glauben. „Das war der halbe Abschuss“, sagte Kapitänin Fanny Rinne, „es ist niederschmetternd.“

Die Mannschaft hat sich insgesamt sehr nervös und verkrampft präsentiert. „Das ist so ärgerlich, es steckt so viel mehr in der Truppe“, sagt Natascha Keller. Das Team hat viel Talent, aber keine echte Führungskraft. Wenn es läuft, kann es mit allen mithalten, auch den ganz Großen. Die Überforderung in London war eher eine mentale. „Wir haben während viele Einzelgespräche mit den Spielerinnen geführt“, sagt der Bundestrainer. Richtig gewirkt haben sie offenbar nicht. dapd

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