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Der Sportausschuss ist kein Verteidigungsausschuss, in dem Geheimhaltung von Bedeutung wäre.

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Neue Chance für den Sportausschuss: Forum statt Hinterzimmer

Der Sportausschuss des Deutschen Bundestages sollte die Öffentlichkeit zu seinen Sitzungen wieder zuzulassen. Mit einer erneuten Öffnung könnte er viel gewinnen, findet unser Autor. Ein Kommentar.

Womöglich hört der Sportausschuss des Deutschen Bundestages ja auf Konfuzius, der gesagt hat: Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. So gesehen sollte der Sportausschuss die Chance nutzen, die sich ihm in der neuen Legislaturperiode bietet.

Drei Fraktionen (SPD, Grüne und Linke) sind bereit, die Öffentlichkeit zu den Sitzungen des Sportausschusses wieder zuzulassen, nur die CDU ziert sich noch ein bisschen. Dabei hat sie den ersten Fehler begangen, als sie gemeinsam mit der FDP 2011 die Medien von allen Sitzungen ausgeschlossen hatte. Einige Parlamentarier wollten nicht mehr unter stundenlanger Beobachtung der Medien stehen, zumal sich in deren Berichterstattung auch das Spielen auf dem iPad niedergeschlagen hatte. Andere Parlamentarier monierten Schaufensterreden ihrer Kollegen, die sich profilieren wollten. Doch kritische Beobachtungen muss ein Bundestagsabgeordneter aushalten können. Auch sollte er oder sie der Öffentlichkeit zutrauen, zwischen konstruktiven Debattenbeiträgen und eitlen Selbstdarstellungen unterscheiden zu können.

Der Sportausschuss ist kein Verteidigungsausschuss, in dem Geheimhaltung von Bedeutung wäre. Mit einer erneuten Öffnung könnte er viel gewinnen. Sie wäre ein Schritt hin zu einer größeren Transparenz und Relevanz, aus einem Hinterzimmer des Sports könnte wieder ein Forum der Sportpolitik werden. Was angesichts dringlicher aktueller gesellschaftlicher Themen wie dem Anti-Doping-Gesetz oder Homosexualität im Sport auch wirklich nötig wäre.

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