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Sport: Neue Leiter, alte Leiden

Das haben sich die Fußballtrainer Ottmar Hitzfeld und Huub Stevens sicherlich anders vorgestellt. Als sie an diesem Bundesliga-Wochenende erstmals bei ihrem alten (Hitzfeld, Bayern) beziehungsweise neuen Verein (Stevens, Hamburg) auf der Bank saßen, bekamen sie 90 Minuten lang veranschaulicht, wie viel Arbeit vor ihnen liegt.

Das haben sich die Fußballtrainer Ottmar Hitzfeld und Huub Stevens sicherlich anders vorgestellt. Als sie an diesem Bundesliga-Wochenende erstmals bei ihrem alten (Hitzfeld, Bayern) beziehungsweise neuen Verein (Stevens, Hamburg) auf der Bank saßen, bekamen sie 90 Minuten lang veranschaulicht, wie viel Arbeit vor ihnen liegt. Nicht, dass sie das nicht vorher gewusst haben – aber wo ist der Trainerwechseleffekt geblieben?

Dieser besagt, dass mit dem alten sportlichen Leiter auch die Erfolglosigkeit geht. Ist es nicht auch genau so gekommen bei Borussia Mönchengladbach? Beim 2:0 in Bielefeld konnte der neue Trainer Jos Luhukay den ersten Gladbacher Auswärtssieg der Saison feiern. Doch im Unterschied zu seinen Kollegen Hitzfeld und Stevens kennt er seine neue Mannschaft besser. Der Holländer hat Mönchengladbach als Assistenztrainer von Saisonbeginn an begleitet; nach dem Sieg darf er sogar bis zum Saisonende Chefcoach bleiben. Vielleicht lautet deshalb die Lehre aus den drei Trainerwechseln der vergangenen Woche: Es reicht nicht, nur einen neuen Trainer auf die Bank zu setzen. Er muss auch um die Probleme und Befindlichkeiten seiner Mannschaft wissen.

Offenbar liegen die Probleme beim Hamburger SV und beim FC Bayern München tiefer, als dass sie allein durch die psychologische Auswirkung eines Trainerwechsels behoben werden könnten. Dieser wird ohnehin überschätzt, wie eine empirische Studie über 71 außerplanmäßige Trainerwechsel der Bundesliga festgestellt hat. Bei 66 hatte diese Maßnahme keinen nachhaltigen Effekt. Was zu beweisen war.

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