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Sie reiten wieder. Am Ostersonntag beginnt die neue Galoppsaison in Hoppegarten.

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Neue Rennserie im Galoppsport: Champions League der Pferde

Am Sonntag beginnt die neue Galoppsaison auf der Rennbahn in Hoppegarten. Dabei setzen die Verantwortlichen besonders auf eine neue Rennserie.

Von Johannes Nedo

Aus Sicht von Gerhard Schöningh könnten die Vorhersagen nicht besser sein. Denn der Ostersonntag dürfte einen Superlativ bieten, den der Inhaber der Rennbahn Hoppegarten sofort für sich auszunutzen weiß. „Das wird mit 17 Grad wahrscheinlich der bisher wärmste Tag des Jahres“, sagt Schöningh. Und da dieser Tag eben mit dem Saisonstart auf der Galopprennbahn zusammenfällt (Rennbeginn: 14 Uhr), erwartet er viele sonnenhungrige Zuschauer.

Schöningh will sich in Hoppegarten in dieser Saison, die bis Oktober wieder elf Renntage beinhaltet, allerdings nicht nur auf schönes Wetter verlassen, um mehr Besucher anzulocken. Der 54-Jährige setzt außerdem besonders auf eine neue deutsche Rennserie im Galoppsport. Allein schon der Name weckt dabei hohe Erwartungen: „German Racing Champions League“. Dahinter steckt ein Zusammenschluss von sechs Rennbahnen: Hoppegarten, Baden-Baden, Köln, Hamburg, München und Düsseldorf. Deren elf wichtigste Rennen werden zu einer Serie zusammengefügt. Am Ende werden die Punktsieger in den Kategorien bester Galopper, Jockey und Trainer gekürt.

Der Auftakt dazu findet Anfang Mai in Köln statt, das Finale am 1. November in München. Hoppegarten ist mit zwei Rennen vertreten: dem Großen Preis von Berlin im August und dem Preis der Deutschen Einheit am 3. Oktober.

„Diese neue Serie ist ein tolles Schaufenster für unseren Sport“, sagt Schöningh. „Sie verschafft uns vor allem einen Wiedererkennungswert.“ Entwickelt wurde die Champions League von German Racing, der Dachorganisation des Deutschen Galoppsports. Auch deren Verantwortliche setzen große Hoffnungen in das neue Projekt. „Mit der Serie werden wir den Einstieg in den Galopprennsport erleichtern“, sagt Jan Antony Vogel, Geschäftsführer von German Racing. „Die Champions League lässt sich auch ohne das Wissen um den Regelkatalog wunderbar verfolgen.“ Die Regeln der Serie sind in der Tat sehr einfach. Die ersten Fünf eines Rennens bekommen Punkte von zehn bis eins.

Die Veranstalter erhoffen sich durch die Rennserie mehr Aufmerksamkeit

"Durch diese wiederkehrenden Duelle erhoffen wir uns, dass unsere Galoppgesichter mehr Aufmerksamkeit erhalten“, sagt Petra Lersch, die die Serie mitkonzipiert hat. Seit mehr als drei Jahren wurde die Champions League geplant. Lersch und ihre Kollegen überprüften dabei besonders, welches Punktesystem bis zum Finale Spannung bieten kann. Und wenn man die Resultate der einzelnen Rennen in den vergangenen Jahren vergleiche, wäre die Entscheidung meist erst beim letzten gefallen, betont Lersch. Die Verantwortlichen von German Racing wünschen sich nun, dass die Pferde mindestens bei vier bis fünf Rennen starten.

Jean-Pierre Carvalho, Trainer des traditionsreichen Rennstalls des Gestüts Schlenderhan in Nordrhein-Westfalen, hält dies für eine realistische Einschätzung. So will sich der Franzose mit seinen besten Pferden so oft wie möglich bei den wichtigen Serienrennen beteiligen. „Die Champions League zu gewinnen wäre eine große Bestätigung für die Arbeit eines Rennstalls“, sagt Carvalho. „Das ist wichtig für das Renommee.“

Deutlich mehr als Anerkennung springt für die Trainer, Jockeys und Pferde in der ersten Ausgabe der Champions League noch nicht heraus. Ein zusätzliches Preisgeld gibt es nicht, nur eine Ehrentrophäe. Auf einer anderen Ebene konnte die Serie allerdings einen wichtigen Erfolg vermelden. Der Fernsehsender „n–tv“ wird an jedem der elf Renntage abends eine Zusammenfassung ausstrahlen. So etwas braucht der Galoppsport, der so sehr um Aufmerksamkeit ringt, deutlich mehr als sonniges Wetter.

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