zum Hauptinhalt
Weltenbummler. Winfried Schäfer war bereits Nationaltrainer in Kamerun, Dubai und Thailand.

© dpa

Neuer Nationalcoach: Winfried Schäfer nach Jamaika

Im deutschen Fußball ist Winfried Schäfer längst nicht mehr gefragt. Der 63-jährige Weltenbummler, bereits in Kamerun, Dubai und Thailand tätig, freut sich jetzt aber über seinen neuen Job als Nationaltrainer von Jamaika.

Im Land von Sprint-Superstar Usain Bolt soll Winfried Schäfer den Fußballern Beine machen. Der 63 Jahre alte frühere Bundesliga-Trainer ist neuer Chefcoach von Jamaikas Nationalmannschaft. Bei seiner Präsentation am Mittwoch (Ortszeit) in Kingston war Schäfer schon ganz in seinem Element. „Was wir brauchen, sind 100 Prozent Fitness, taktische Disziplin und 100 Prozent Motivation“, forderte der neue Hoffnungsträger, der die „Reggae Boyz“ doch noch zur Weltmeisterschaft 2014 nach Brasilien führen soll. „Nichts ist unmöglich, also lasst es uns anpacken!“ Schäfer hatte sein Engagement via Twitter bekanntgegeben: „Heute habe ich ein neues Kapitel in meiner Karriere aufgeschlagen“, schrieb der frühere Nationalcoach von Kamerun und Thailand. „Ich werde Jamaikas neuer Cheftrainer. WM - wir kommen.“ Das ist auch der dringende Wunsch von Verbandspräsident Horace Burrell vor den letzten vier Partien. Schäfer ist Nachfolger von Theodore Whitmore, der nach dem verpatzten Start in die entscheidende Qualifikationsrunde gehen musste, und erhielt auf der Karibikinsel zunächst einen Vertrag bis November mit der Option auf eine Verlängerung. Jamaikas Auswahl ist in der Nord- und Mittelamerika-Qualifikation derzeit Tabellenletzter der Sechser-Staffel und muss die nächste Partie am 6. September in Panama unbedingt gewinnen. Der Staffel-Vierte darf in der Relegation um einen WM-Startplatz gegen Neuseeland antreten.

Schäfers Assistent wird er bisherige Frauenfußball-Koordinator des Landes, Vin Blaine. „Ich will nicht die Art und Weise ändern, wie Jamaika spielt, indem ich den deutschen Stil mitbringe“, sagte der neue Chef.

Am vergangenen Sonntag fehlte Schäfer als langjähriger Trainer des Karlsruher SC, als der KSC mit einem Testspiel gegen den FC Valencia an das „Wunder vom Wildpark“ erinnerte: Vor knapp 20 Jahren gewann die Mannschaft des damals noch rotblonden Trainers gegen Valencia im Uefa-Pokal mit 7:0 - sein größter Triumph mit einer Klubmannschaft. Am Wochenende befand sich der Fußballlehrer mit Wohnsitz in Ettlingen offensichtlich schon in Verhandlungen mit Jamaikas Verband.

Zuletzt war Schäfer beim thailändischen Club Muangthong United tätig. „Nach den schönen und erfolgreichen Wochen mit Muangthong ist das Abenteuer Thailand für mich nun endgültig vorbei. Wie ich von Anfang an gesagt habe, wollte ich Muangthong als Freund helfen, wieder nach vorne zu kommen“, schrieb der einstige Bundesliga-Profi von Borussia Mönchengladbach auf Facebook. „Jetzt stehe ich vor einer neuen, wichtigen Aufgabe. Ich werde die Nationalmannschaft von Jamaika trainieren und alles geben, um mit ihnen in die Play-Offs für die WM 2014 in Brasilien zu kommen.“ Schäfers Honorar soll nach Angaben von Verbandschef Burrell über eine brasilianische Sportmarketing-Firma abgewickelt werden. „Wir wollen nicht über Gehälter sprechen, aber ich kann sagen, dass wir nicht bezahlen können, was Mister Schäfer verdient und verlangt hat“, sagte Burrell der Tageszeitung „Jamaica Observer“. „Aber ich bin glücklich, dass wir es geschafft haben, Laufzeit und Bedingungen zu klären.“ (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false