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Sport: Neues aus der Wüste

Am Samstag startet die 29. Rallye Dakar

Berlin - Jutta Kleinschmidt muss sich ein bisschen umstellen. Erstmals seit Jahren fährt sie bei der Rallye Dakar nicht für ein Werksteam, gehört damit folglich nicht zum engsten Favoritenkreis und muss sich überdies auch noch an einen neuen Zeitplan gewöhnen. Eine Woche später als üblich startet die diesjährige Dakar am Samstag in Lissabon. 525 Teams, darunter 187 Automobile und 250 Motorräder, versuchen sich an der 4309 Kilometer langen Strecke, die am 21. Januar in der senegalesischen Hauptstadt endet.

Gleich geblieben ist immerhin das Kräfteverhältnis bei den Automobilen: Wie im Vorjahr wird sich wohl wieder ein Duell zwischen Mitsubishi und Volkswagen entwickeln. Beim fünften Start will VW endlich den ersten Sieg erringen und gleichzeitig den siebten Erfolg der Japaner in Serie verhindern. Die größten Hoffnungen ruhen dabei auf dem Vorjahreszweiten Giniel de Villiers aus Südafrika mit dem deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz. Außerdem versuchen sich der zweifache Rallye-Weltmeister Carlos Sainz (Spanien), Mark Miller (USA) und der vierfache Dakar-Sieger Ari Vatanen aus Finnland an der Mission Dakar-Sieg für VW.

Der Name Kleinschmidt taucht nicht mehr in der Meldeliste der Wolfsburger auf. Der Vertrag der Deutschen, die 2001 im Mitsubishi als erste und bisher einzige Frau die Wüstenrallye gewann, wurde nach der Dakar 2006 nicht mehr verlängert. Ohne Gespräch und Angabe von Gründen, wie Kleinschmidt behauptet. Vermutet wird, dass ihre Gehaltsvorstellungen nicht ins VW-Konzept passten.

Inzwischen sind die 44-Jährige und ihre Kopilotin Tina Thörner bei BMW untergekommen. Genauer gesagt bei X-Raid, einem hessischen Privatteam, das BMW X3 als Rennfahrzeuge einsetzt. Damit sinken ihre Siegchancen erheblich. „Ich weiß natürlich, dass ich ein bisschen in der Außenseiterrolle stecke“, sagt Kleinschmidt vor ihrem 17. Start bei der Dakar. „Ich muss einige Abstriche machen, weil ich in einem Privatteam fahre. Damit ist die Chance fürs Podium etwas geringer als in einem Werksteam.“ Kleinschmidt glaubt, dass ein Mitsubishi als Erster in Dakar ankommen wird.

Damit auf dem Weg dorthin möglichst wenig Menschen zu Schaden kommen, wurden die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Eine Aufklärungskampagne in den örtlichen Medien soll die Zuschauer entlang der knapp 8000 Kilometer langen Route auf das Rennen vorbereiten, denn trotz der bereits seit Jahren für die Rallyeautos geltenden Tempolimits von 50 und teilweise sogar 30 km/h bei Ortsdurchfahrten kommt es immer wieder zu tragischen Unfällen. In den 28 bisherigen Rallyes kamen insgesamt 53 Menschen ums Leben, darunter 17 Zuschauer. Nach Warnungen des französischen Außenministeriums vor möglichen Terroranschlägen nahm der Veranstalter zudem Streckenteile in Mali aus dem Programm. chh/dpa

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