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Sport: Neues Spiel

Premiere bekommt Konkurrenz im Kampf um die Bundesliga-Rechte

Hannover (dpa). Der TVSender Premiere hat äußerlich gelassen auf neue Konkurrenten im Poker um die Bundesliga-Rechte reagiert und lehnt eine Erhöhung seines 340 Millionen Euro teuren Angebots für zwei Jahre ab. Die ProSiebenSat.1 Media AG will angeblich die Pay-TV-Rechte für drei Jahre und 600 Millionen Euro von der Deutschen Fußball Liga (DFL) kaufen und damit Premiere als bisherigen DFL-Partner ablösen.

„Was soll ich da beunruhigt sein? Wir haben der DFL ein seriöses und aus unserer Sicht höchst wettbewerbsfähiges Angebot vorgelegt“, sagte der Premiere-Vorstandsvorsitzende Georg Kofler. „Ich sehe keinen Anlass, an unserer Offerte Änderungen vorzunehmen.“ Die ProSiebenSat.1 Media AG und die DFL-Führung wollten die im Raum stehende neue Offerte weder bestätigen noch dementieren. Das 600 Millionen Euro umfassende Angebot soll laut „Süddeutsche Zeitung“ bis Ende März befristet sein. Bei Premiere geht man davon aus, dass Urs Rohner, Vorstandschef des TV-Konzerns, und DFL-Geschäftsführer Wilfried Straub miteinander gesprochen haben.

Premiere-Chef Kofler bezeichnete dies als einen normalen Vorgang. Er sieht die Monopolstellung seines 2,9 Millionen Abonnenten zählenden Senders im Pay-TV-Bereich aber nicht in Gefahr. Fernsehexperten bezweifeln, dass das Unternehmen des amerikanischen Hauptaktionärs Haim Saban innerhalb von fünf Monaten einen zweiten deutschen Pay-TV-Sender etablieren kann. Auch wenn das Kapital dafür vorhanden ist, dürfte es schwierig sein, genügend zahlungswillige Kunden zu finden. Der deutsche Fernsehmarkt mit mehr als 30 Free-TV-Programmen lässt für einen zweiten Abo-Sender wenig Spielraum.

Der langjährige DFL-Partner Premiere bietet den 36 Profiklubs insgesamt 340 Millionen Euro für einen Zweijahresvertrag. Das Angebot liegt der DFL schriftlich vor. Derzeit zahlt der Pay-TV-Kanal 150 Millionen Euro pro Saison. Für das erhöhte TV-Honorar möchte Premiere zwei Freitagsspiele einführen. Diese Variante würde die Abkehr von den bisherigen Sonntag-Partien bedeuten, die aber laut DFL-Präsident Werner Hackmann aus „spieltechnischen Gründen“ beibehalten werden müssen. „Mit Geld ist vieles möglich“, hieß es dazu bei Premiere.

Für die Bundesliga-Klubs schafft die neue Offerte des ehemaligen Kirch-Unternehmens die erhoffte Konkurrenzsituation im Pay-TV-Bereich. Damit ließen sich die seit Jahren fallenden Rechtepreise wieder nach oben treiben. Aus dem Bezahlfernsehen kommt schon jetzt mit 150 Millionen Euro mehr als die Hälfte des gesamten TV-Geldes. Insgesamt beträgt das 290 Millionen Euro.

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