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© dpa

Neustart missglückt: Wolfsburg verliert 1:3 beim VfB Stuttgart

Schlechter Einstand für Ex-Hertha-Manager Dieter Hoeneß: Der VfL Wolfsburg verliert 1:3 beim VfB Stuttgart.

Als Dieter Hoeneß schließlich vor die Mikrofone trat, sagte er ein paar Sätze, die ziemlich gut die schwierige Stimmungslage beim VfL Wolfsburg nach der 1:3 (0:1)-Niederlage beim VfB Stuttgart wiedergeben. „Was mich optimistisch stimmt, ist, dass die Mannschaft dann doch reagiert hat“, sagte Hoeneß. „Am Ende aber steht ein 1:3. Vielleicht hat sie eine Halbzeit lang gebraucht, um zu begreifen, dass die Bundesliga wieder begonnen hat“, sagte der Mann, mit dem der in eine sportliche Schieflage geratene Deutsche Meister eigentlich einen Neustart versuchen wollte. Seit Dezember bereits entlastet Hoeneß Trainer Armin Veh und übernahm erste Aufgaben als neuer Manager in Wolfsburg, Mitte Januar trat der ehemalige Hertha-Manager seinen neuen Job offiziell an.

In der mit 37 000 Zuschauern gefüllten Stuttgarter Arena stand es allerdings bereits 0:2 aus Sicht der Wolfsburger, bevor auch Hoeneß „phasenweise richtig guten Fußball“ sah, was eine durchaus optimistische Betrachtungsweise war. Roberto Hilbert und Pawel Pogrebnjak hatten die Stuttgarter verdient 2:0 in Führung gebracht, Wolfsburg hatte mehr als eine Stunde lang schwach gespielt.

„Wir haben wirklich nicht richtig am Spiel teilgenommen“, sagte Christian Gentner und wurde damit weit deutlicher als Hoeneß, der sich spätestens nach der sechsten Saisonniederlage und einem Rückstand von sechs Punkten auf Platz fünf auch als Krisenmanager fühlen darf. „Arg viel schwächer als die ersten 70 Minuten geht nicht“, sagt Gentner. Sascha Riether nannte den Auftritt des VfL „zu behäbig“. Erst spät nahmen die Wolfsburger am Spiel teil. Zuvor hatte man den Stuttgartern nicht nur im Mittelfeld zu viel Platz gelassen, sondern auch in der Abwehr. „Unsere Abwehrfehler sind einfach tödlich“, sagte Veh, der sich nun schon über 35 Gegentore in 18 Spielen ärgern darf. In der 65. Minute begann die von Dieter Hoeneß angesprochene Reaktion, Edin Dzeko traf aus 25 Metern in den Winkel des VfB-Tores. Es dauerte aber, bis nach Dzeko auch der Rest der Wolfsburger tatsächlich reagierte. In der 84. Minute nahm Dzeko einen Fehlpass von Cristian Molinaro auf und schoss den Ball an den Pfosten, von dort aus sprang der Ball nach links vor die Füße von Grafite. Der Brasilianer hätte den Ausgleich erzielen müssen, doch sein Schuss misslang gründlich und flog weit am Tor vorbei. In der 87. Minute beendete Timo Gebhart mit seinem 3:1 nach einem Konter die Hoffnungen der Wolfsburger, die Partie war damit entschieden.

„Die erste Halbzeit war enttäuschend“, sagte Armin Veh und versuchte trotzdem, Optimismus zu verbreiten: „Es sind noch 16 Spieltage und ich bin zuversichtlich, dass wir das internationale Geschäft noch erreichen können.“ Wie viele Enttäuschungen aber die Führung des VfL und Hoeneß bereit sind zu schlucken, muss man abwarten. Vorerst hat sich Dieter Hoeneß auf die Suche nach Verstärkungen für die Abwehr gemacht. Bis Ende Januar sollen zwei neue Verteidiger kommen. Der VfL hat sie wohl dringend nötig.

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