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Sport: Nicht mal Pfiffe

Nürnbergs Fans sind vom 0:0 gegen Bielefeld zu geschockt

Nürnberg (Tsp). Michael A. Roth, der Präsident, sagte selbstbewusst: „Wir beschäftigen uns noch nicht mit dem schlimmsten Fall.“ Sollte er aber. Denn nach dem torlosen Unentschieden gegen Arminia Bielefeld sieht es für den 1. FC Nürnberg schlecht aus. Einiges spricht dafür, dass der einstige deutsche Rekordmeister (neun Titel) bald auch Rekordabsteiger ist. Fünfmal hat es den Club schon erwischt.

Natürlich gab man, wie in solch einer Situation üblich, DurchhalteParolen aus. „Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wir müssen weiter nach vorne schauen. Die Mannschaft glaubt an sich, und ich glaube an die Mannschaft“, sagte Trainer Klaus Augenthaler nach 90 Minuten erbärmlichen Gekickes. Offensichtlich hatte ihn die Darbietung seiner Profis aber doch verwirrt. „Das war zum Leben zu viel und zum Sterben zu wenig“, meinte er.

Wie auch immer: Es war auf jeden Fall zu wenig. 21 400 Zuschauer waren vom spielerischen Offenbarungseid ihrer Mannschaft offenbar so geschockt, dass sie nach dem Spiel sogar auf das übliche Pfeifkonzert verzichteten und sich im Nürnberger Frankenstadion fast schon gespenstische Stille breit machte.

Derweil versuchten die Beteiligten krampfhaft, noch das Positive zu finden. „Wir haben jetzt dreimal zu null gespielt, das spricht für die Abwehr“, sagte Torwart Dariusz Kampa. Was er nicht sagte: Der Club hat auch schon seit 335 Minuten das Tor nicht mehr getroffen. „Der Wille war da. Auch kämpferisch und läuferisch kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen“, sagte Augenthaler. Als ob der Siegeswille nicht das Wenigste ist, was man von einem gut bezahlten Fußballprofi erwarten muss.

Zu den Unerfreulichkeiten dieses Nachmittags zählten auch die Feldverweise. Schon nach 30 Minuten erwischte es den Nürnberger David Jarolim wegen wiederholten Foulspiels, nach einer knappen Stunde sah auch der Bielefelder Benjamin Lense die Gelb-Rote Karte. Das Spiel wurde damit zwar übersichtlicher, aber keinen Deut besser. „Das war von der 1. bis zur 90. Minute grottenschlecht“, kritisierte Bielefelds Trainer Benno Möhlmann. Widersprechen mochte ihm niemand.

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