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Sport: Nicht mehr live

Die ARD sendet nur eine Zusammenfassung

Wenn am Sonntag Zehntausende durch Berlin rennen, läuft in der ARD der Tigerenten-Club. Zum ersten Mal seit zwölf Jahren findet der Marathon live nur noch im dritten Programm beim RBB statt. Die ARD sendet nur eine Zusammenfassung von 13.15 bis 14 Uhr. „Es gibt eine erhebliche Diskrepanz zwischen der überragenden Akzeptanz des Marathons in der Stadt und dem bundesweiten Interesse“, sagt Hans-Jürgen Pohmann, der Sportchef des RBB. Im vergangenen Jahr habe die ARD-Liveübertragung einen Marktanteil von weniger als zehn Prozent erreicht.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk bringt für den Berlin-Marathon einen erheblichen sechsstelligen Betrag auf, um die Kosten für vier Hubschrauber, sieben Übertragungswagen und vierzig Kameras zu decken. „Die Veranstalter müssen sich fragen, warum der Marathon nur ein Stadtereignis ist. Das fragen wir uns aber auch“, sagte Pohmann.

Die Veranstalter der SCC-Running GmbH sind bei der Vermarktung des Marathons darauf angewiesen, dass auch bundesweit Bilder im Fernsehen gesendet werden. „Wir bemühen uns, unter anderem mit Werbung an Bahnhöfen und Radiospots auch bundesweit auf den Marathon hinzuweisen“, sagt Renndirektor Mark Milde. Die Zusammenfassung statt der Liveübertragung in der ARD sieht er als Chance. „Wir können damit vielleicht sogar mehr Menschen erreichen als mit einer Übertragung am frühen Morgen.“

Um die Kosten der Übertragung zu senken und die Atmosphäre zu verbessern, schlägt Pohmann vor, Start und Ziel auf der Westseite des Brandenburger Tores zusammenzulegen. Mark Milde sagt: „Das wäre eine große logistische Herausforderung und würde uns mit den Aufbauten und der Technik vor große Schwierigkeiten stellen.“ teu

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