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Sport: Nichts geht mehr

Durch ein 1:4 gegen Leverkusen stürzt der VfB Stuttgart auf den letzten Platz

Jupp Heynckes muss das ganze Ausmaß der Stuttgarter Ratlosigkeit gespürt haben. Nachdem der Trainer des verdienten 4:1 (2:0)-Siegers Bayer Leverkusen von der nahezu perfekten Raumaufteilung und dem lobenswerten taktischen Geschick seiner Mannschaft gesprochen hatte, fand er auch noch tröstende Worte für den Gegner. Dieser, sagte Heynckes in bedächtigem Tonfall und jedes Wort abwägend, sei eine gute Fußballmannschaft und werde sicher aus der Misere bald herausfinden. Zuvor war der VfB allerdings nach der fünften Niederlage im sechsten Saisonspiel ans Tabellenende gerutscht.

„Wenn man fünf von sechs Spielen verliert, ist das schlecht“, sagte Stuttgarts Trainer Christian Gross, der sich wohl bald Diskussionen um seinen Posten stellen muss. Der Name Christoph Daum schwirrt bereits im Umfeld des Klubs herum. „Die Situation ist sehr ernst, das war insgesamt ein schwarzer Tag“, sagte Gross. Wie klar und eindeutig sich die Kräfteverhältnisse auf dem Rasen darstellen, zeigen nicht nur vier Bayer-Tore, sondern die vielen weiteren Chancen, die die Leverkusener vergaben. „Wir hatten heute keine Möglichkeit, dieses Spiel zu gewinnen“, gab Gross zu.

Nach der „katastrophalen ersten Halbzeit“ wollte VfB-Manager Fredi Bobic zwar nicht in Panik verfallen, die Lage aber sei „so ernst, wie es der Tabellenstand ausdrückt“. Das konnte jeder der 38 300 Zuschauer sehen. Leverkusen beherrschte das Mittelfeld, ließ den VfB erst gar nicht vor das eigene Tor kommen und vergab bereits vor dem 1:0 durch Sami Hyypiä einige Chancen, auch beim 2:0 durch Arturo Vidal war die VfB-Abwehr nicht schnell genug. Nach 31 Minuten musste auch noch Mauro Camoranesi nach einer Notbremse gegen Tranquillo Barnetta vom Platz. Hätte Sven Ulreich im Tor nicht manche Parade gezeigt, der VfB hätte fünf Tage vor dem Europa-League-Match in Odense ein Debakel erlebt.

„Nach der Pause haben wir etwas nachgelassen und an Intensität verloren“, sagte Heynckes. „Wir haben kurz gewankt.“ Allerdings fing sich Leverkusen bald nach dem 1:2 durch Zdravko Kuzmanovics Freistoß. Hanno Balitsch verwandelte die zweite seiner beiden großen Chancen in der 69. Minute zum 3:1, Sidney Sam gelang kurz vor dem Abpfiff noch das 4:1.

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