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Sport: Nichts hören – und siegen

Im Lärm von Bamberg gewinnen Albas Basketballer das erste Endspiel

Bamberg . Wie hatten sie sich beim TSK Bamberg auf das erste Finalspiel um die deutsche Basketballmeisterschaft gegen Alba Berlin gefreut. Schon vor der kleinen Halle ging es am frühen Sonntagnachmittag turbulent zu – eine Stimmung, die schließlich von den Fans in die hoffnungslos überfüllte und überhitzte Arena transponiert wurde. Trampeln, rasseln, pfeifen: 5000 Bamberger Anhänger gaben ihr Bestes. Es war so laut, dass Zuschauer in den ersten Reihen es bevorzugten, Stöpsel in ihre Ohren zu stecken. So hörten sie zwar wenig, doch was sie sahen, konnte die Bamberger Fans auch nicht erfreuen: Denn im ersten Endspiel der nach dem Modus „Best of five“ gespielten Serie siegte der Meister aus Berlin. Alba bezwang Bamberg 73:69 (41:34). In der regulären Bundesliga-Saison hatten die Berliner noch 90:98 in Bamberg verloren.

Schon nach gut fünf Minuten führten die Berliner 11:3, Vladimir Petrovic war mit zwei Drei-Punkte-Würfen der auffälligste Spieler bei den Berlinern in der Anfangsphase. Auch der Umstand, dass Mithat Demirel (Bluterguss in der Ferse) nur zuschauen konnte, schwächte Alba anscheinend nicht. Bis zur Halbzeit kam Bamberg nur einmal knapp, auf 12:13, an die Berliner heran. Alba ging mit neun Punkten Vorsprung in die Pause, und zunächst geriet der Vorsprung nicht in Gefahr. Doch Ende des dritten Viertels offenbarten die Berliner Schwächen. Dank des engagierten Amerikaners Jason Sasser kam Bamberg bis auf drei Punkte an die Berliner heran.

Albas Vizepräsident Marco Baldi beobachtete das Geschehen zu diesem Zeitpunkt mit Skepsis. „Wir müssen aufpassen“, sagte Baldi. „Wir müssen ruhig bleiben, und das Ding nach Hause schaukeln.“ Baldis Wunsch sollte in Erfüllung gehen - auch wenn es noch mal spannend wurde. Denn die Berliner wirkten im letzten Viertel immer unkonzentrierter. Neun Minuten vor Schluss lag Bamberg erstmals vorn (56:55). Es blieb bis zum Schluss knapp. Erst ein Drei-Punkte-Wurf von Pesic 90 Sekunden vor Schluss bescherte Alba einen Vorsprung von vier Punkten. Bamberg konnte trotz einer guten Chance nicht mehr ausgleichen.

Nach dem Auswärtsspiel gibt es nun zwei Heimspiele für die Berliner: Eigentlich hätte der Titelträger der letzten sechs Jahre im ersten Finale Heimrecht gehabt, doch wegen des Kirchentages in Berlin stand die Max-Schmeling-Halle nicht zur Verfügung. Dafür haben die Berliner nun am Mittwoch (20 Uhr) und am Sonntag Heimvorteil.

Helen Ruwald

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