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Markus Babbel, 39, ist seit anderthalb Jahren Trainer bei Hertha BSC. Sein Vertrag läuft im Sommer aus, seit Wochen gibt es Spekulationen, ob er geht oder bleibt. Babbel will sich in den Weihnachtsferien entscheiden.

© dpa

Nichts Neues vom Hertha-Trainer: Markus Babbel bleibt seiner Linie treu

Nach den heftigen Spekulationen um seine berufliche Zukunft bestätigt Herthas Trainer Markus Babbel noch einmal, dass er in der Winterpause entscheidet, ob er in Berlin bleibt.

Herr Babbel, Sie haben das Wochenende bei Ihrer Familie in München verbracht. Haben Sie von der Aufregung um Ihre Person eigentlich etwas mitbekommen?

Man kriegt es ja mit, auch wenn man es nicht will. Dass Spekulationen aufkommen, ist in diesem Geschäft normal. Auf der einen Seite finde ich das amüsant, auf der anderen ist es ärgerlich, wenn Unwahrheiten verbreitet werden, aberwitzige Geschichten. Das tut mir dann auch leid für Personen, die bei anderen Vereinen tätig sind, da mit reingezogen werden und dadurch in Erklärungsnot kommen …

… Sie meinen Schalkes Manager Horst Heldt, mit dem Sie sich angeblich am Freitag nach dem Spiel im Schalker Mannschaftshotel getroffen haben.

Wenn – das unterstelle ich jetzt einfach mal – bewusst Unwahrheiten geschrieben werden, dann ist das nicht okay.

Überlegen Sie sich gegen solche Unwahrheiten vorzugehen?

Das ist schwierig. Was soll ich denn machen, wenn mein Auto vor dem Schalker Hotel gesichtet wird und ich dort angeblich den Abend verbracht habe? Das ist absoluter Blödsinn. Aber wie will man sich gegen so einen Unsinn wehren?

Zählt zu den Unwahrheiten auch, dass Sie bei Manager Michael Preetz zum Rapport anzutreten hatten?

Wenn das ein Rapport sein soll, muss ich seit anderthalb Jahren jede Woche zum Rapport und permanent Rechenschaft ablegen. Sie wissen ja, dass ich des Öfteren mal in München bin, um den Kopf frei zu kriegen. Wenn ich dann zurück in Berlin bin, setzen wir uns zusammen, sprechen darüber, was am Wochenende passiert ist und was in der täglichen Arbeit anfällt. Das machen wir regelmäßig am Dienstag. Von daher musste ich über den Ausdruck Rapport ein bisschen schmunzeln.

Haben Sie Michael Preetz denn beschwichtigen können?

Da es zwischen uns keinen Streit gibt, gab es auch nichts zu beschwichtigen.

Aber Sie müssen doch merken, dass das Umfeld langsam nervös wird und ein klares Wort von Ihnen erwartet?

Es ist doch schön, dass man sich um mich Gedanken macht. Aber das wird an der Situation nichts ändern. Wir werden so verfahren, wie wir es immer gesagt haben. Da werden auch Sie sich noch ein bisschen gedulden müssen.

Haben Sie denn keine Angst, dass Sie noch vor Weihnachten Ihren Job los sind?

Warum sollte ich davor Angst haben? Es ist mein gutes Recht, mir Zeit zu nehmen, um die Sache gut zu überlegen. Ich habe ja schon fast das Gefühl, dass ich mich entschuldigen muss, weil ich mir erst einmal Gedanken machen will. Es ist auch nicht so, dass ich irgendjemanden hinhalte. Mit dem Verein ist das klipp und klar so besprochen. Er hat damit kein Problem. Nur das Umfeld hat anscheinend ein Problem. Aber das ist für mich zweitrangig.

Beeinflusst die Diskussion Sie in Ihrer täglichen Arbeit oder in Ihrer Entscheidungsfindung?

In meiner täglichen Arbeit nicht. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass es die Mannschaft beschäftigt. Es ist trotzdem schade, was gerade passiert. Was soll der Mist? Ich behaupte ja auch nicht irgendwelche Sachen, die nicht stimmen. Aber das muss man schlussendlich runterschlucken.

Warum dauert es denn so lange?

Das habe ich auch schon gesagt: Eine solche Entscheidung will gut überlegt sein. Die Zeit nehme ich mir. Das ist mein gutes Recht, und daran wird auch das ganze Drumherum nichts ändern.

Und wie sieht Ihr Fahrplan für Weihnachten aus?

Weihnachten unterm Baum mache ich Geschenke auf, und danach werden wir die Vertragssituation besprechen, das ist klar. Nein, Spaß beiseite. Heiligabend werde ich mit der Familie feiern, danach fahren wir in Urlaub – da gibt es ein bisschen Zeit, um besinnlich zu werden. Und dann geht es ja auch schon wieder los.

Aufgezeichnet von Stefan Hermanns.

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