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Dritte Niederlage im dritten Spiel. Der 1. FC Köln, hier Dominic Maroh, kann nicht mehr gewinnen.

© Gambarini/dpa

Niederlage in der Europa League: 1. FC Köln verliert bei Bate Borissow

Das Bundesliga-Schlusslicht hat auch in seinem dritten Europa-League-Spiel eine unglückliche Niederlage kassiert.

Der 1. FC Köln verliert und verliert und verliert: Das Bundesliga-Schlusslicht hat auch in seinem dritten Europa-League-Spiel eine unglückliche Niederlage kassiert und das angestrebte Geschenk zum 90. Geburtstag von Vereins-Ikone Hans Schäfer verpasst. Drei Tage vor dem wichtigen Kellerduell in der Liga gegen den Vorletzten Werder Bremen unterlagen die Rheinländer am Donnerstagabend 0:1 (0:0) beim weißrussischen Serienmeister Bate Borissow. Trotz einer ansprechenden Leistung mussten sich die Kölner am Ende „Wir haben die Schnauze voll“-Rufe ihrer Fans anhören.
„Sie haben es einfach satt zu verlieren, das geht ihnen auch auf den Keks“, sagte Dominic Maroh. „Wir müssen die Fans wieder ins Boot holen, wir brauchen sie am Sonntag. Im Moment ist es brutal hart.“ Trainer Peter Stöger meinte: „Das ist verdammt bitter. Aber ich kann nicht sagen, dass die Jungs nicht alles versucht hätten.“
Von den letzten elf Pflichtspielen haben die Kölner nun zehn verloren, in der ersten Europacup-Saison nach 25 Jahren zeichnet sich das Vorrunden-Aus bereits zur Hälfte der Gruppenphase deutlich ab. Wichtiger ist für den FC aber das Liga-Spiel am Sonntag gegen Bremen.

Vor dem Anpfiff verletzt sich Kapitän Lehmann

Schäfer, einer von nur zwei noch lebenden Weltmeistern von 1954, sah das Spiel am Donnerstag bei seiner Geburtstagsfeier in Köln-Lindenthal und hatte sich von seinem FC ein Erfolgserlebnis gewünscht. Er sah einige gute Ansätze, das einzige Tor des ernüchternden Abends schoss aber Borissows Aleksej Rios (54. Minute).
Schon vor dem Anpfiff hatten die Kölner den ersten Rückschlag zu verkraften. Kapitän Matthias Lehmann verletzte sich beim Warmmachen und wurde kurzfristig durch Salih Özcan ersetzt. Die Spielführerbinde übernahm Maroh. „Ich glaube nicht, dass es schlimm ist“, sagte Trainer Peter Stöger zur Verletzung Lehmanns: „Er hatte muskuläre Beschwerden, und wir wollten kein Risiko eingehen. Es kann gut sein, dass er am Sonntag gegen Bremen spielen kann.“
Die Gäste versteckten sich jedoch nicht. Wie von Trainer Peter Stöger angekündigt, spielte der FC mutig nach vorne. Christian Clemens versuchte es aus knapp 30 Metern (14.), Milos Jojoc vergab nach einem Konter (20.). Nach einer halben Stunde hatte Simon Zoller das 1:0 auf dem Kopf, scheiterte aus kurzer Distanz aber am hervorragend reagierenden Bate-Keeper Denis Scherbitski (32.).
Wie ein deprimiertes Liga-Schlusslicht traten die Kölner nicht auf, offenbarten allerdings das alte Problem, nicht kreativ und durchschlagskräftig genug zu sein. Vier Positionen hatte Stöger verändert im Vergleich zum 1:2 in Stuttgart, Neuzugang Claudio Pizarro jedoch fehlte, weil er nach dem Stichtag 1. September transferiert wurde und nicht nachgemeldet werden konnte.
Zur Pause lag Köln in allen wichtigen Statistiken vorne: 9:4 Torschüsse, 4:2 Ecken, 54 Prozent Ballbesitz. Auch nach dem Wechsel setzte der FC den ersten Akzent durch Clemens, dessen Schuss Scherbitski aber vor keine Probleme stellte (53.). Umso überraschender und für die Kölner ärgerlicher fiel wenig später der Führungstreffer für Borissow. Nach einer unübersichtlichen Situation im Strafraum schloss Rios unhaltbar für Timo Horn zum 1:0 ab.
Glück hatte Horn, dass sein Patzer nach einem Schuss von Stanislav Dragun nicht bestraft wurde, weil Michail Gordejtschuk den Abpraller vorbei setzte (76.). „Wir wollen euch kämpfen sehen“, stimmten die mitgereisten Köln-Fans an - wobei es daran nicht lag, dass auch in der dreiminütigen Nachspielzeit der Ausgleich nicht mehr fiel. (dpa)

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