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Sport: Niederlage mit Orientierung

Nicolas Kiefer scheidet bei den French Open aus

Ein spannendes Match hat Nicolas seiner Großmutter gewünscht. Sie ist Französin, und den Wunsch hat er ihr auch erfüllt, wenngleich das Ergebnis eine andere Sprache spricht. 3:6, 4:6, 6:7 verlor Nicolas Kiefer gegen die Nummer eins der Welt Roger Federer bei seinem Heimspiel in Paris. Allerdings fühlt er sich nicht wirklich wohl auf dem Belag in seiner zweiten Heimat. Denn auch bei seiner achten FrenchOpen-Teilnahme war nicht mehr drin als die zweite Runde. „Aber es war auf jeden Fall mein bestes Sandplatzspiel“, sagte Kiefer. „Ich bin zwar enttäuscht, dass ich verloren habe, aber ich fahre etwas zufriedener nach Hause als die Jahre zuvor.“ Seine Vorstellung habe wenigstens etwas mit Tennis auf Sand zu tun. „In den letzten Jahren bin ich hier nur orientierungslos rumgedackelt“, sagte Kiefer, der als letzter Deutscher aus der Männer-Konkurrenz ausgeschieden ist.

Es wäre mehr für ihn drin gewesen. Im Tie-Break des dritten Satzes hatte Kiefer zwei Satzbälle, aber mit zwei Fehlern machte er sich die Chance zunichte. Auch in den Sätzen zuvor konnte Kiefer mithalten, zwang die Nummer eins immer wieder zu Fehlern und erarbeitete sich einige Breakchancen. Im zweiten Satz lag er sogar zweimal ein Break vor, aber jedesmal versäumte es Kiefer, den eigenen Aufschlag durchzubringen. „Dass ich diese vielen Chancen nicht genutzt habe, ärgert mich am meisten.“

Immer wieder versuchte Kiefer sein aggressives Spiel durchzuziehen. Vor allem am Netz punktete Kiefer oft. Trotzdem kam der erste Aufschlag zu selten, und seine Rückhand versagte oft in den entscheidenden Situationen. Roger Federer war dennoch beeindruckt: „Dass er aggressiv spielen würde, wusste ich, aber dass er so weit im Feld stehen und so viel Druck machen würde, hätte ich nicht gedacht.“ Diese Spielweise will Kiefer weiter verbessern. Und seine Fehler abstellen. Hinzu kam, dass Federer in wichtigen Situationen die Bälle immer wieder an oder auf die Linie spielte. „Das ist natürlich etwas Glück, aber er hat den Sieg trotzdem verdient“, sagte Kiefer. „Und irgendwann ist es auch wieder auf meiner Seite – vielleicht schon in Wimbledon.“

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