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Sport: Niederlage Nummer vier

Eishockey-Bundestrainer Poss verpatzt sein Debüt

Der neue Bundestrainer hat in den vergangenen Tagen mehrmals erzählt, wie die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft denn zu spielen habe. Die Niederlagen gegen die USA, die Schweiz und gegen die Slowaken wurden von Poss noch mühelos schöngeredet. Eben mit dem Verweis darauf, dass sich das Schicksal auch mal dreht, dass das neue, offensive Spielsystem irgendwann besser klappen würde. Den ersten Sieg unter seiner Regie hatte Poss sogar für gestern versprochen: Im letzten Spiel beim Deutschland-Cup in Hannover „wollen wir nun auch ein gutes Resultat“ erzielen. Davon waren die Deutschen gegen Kanada weit entfernt. Auch Greg Poss kann eine 2:5 (0:3, 2:2, 0:0)-Niederlage wohl nicht als positives Ergebnis werten.

Die Kanadier hatten vor 4500 erstaunlich geduldigen Zuschauern in der Tui-Arena im ersten Drittel ganz leichtes Spiel gegen eine deutsche Mannschaft, die sich anscheinend schon vor dem ersten Bully aufgegeben hatte. Ohne Selbstbewusstsein kann man gegen keine kanadische Mannschaft etwas ausrichten. Und so kam es dann, dass die Partie schon nach 13 Minuten und drei kanadischen Toren entschieden war und Torwart Robert Müller (Krefeld) seinen Arbeitsplatz entnervt verließ.

Mit dem Berliner Oliver Jonas im Tor wurde das deutsche Spiel dann zunächst aber auch nicht besser. Kanada führte schon 5:0, ehe der Kölner Eduard Lewandowski und der Frankfurter David Sulkovsky tatsächlich Tore für die Deutschen erzielten. Danach agierten die Spieler von Poss engagierter, trafen aber nur noch die Pfosten des gegnerischen Tores – und das gleich dreimal, was das für die Deutschen unschöne Endergebnis natürlich nicht beeinflusste.

Vier Spiele, vier Niederlagen – der erste Arbeitsnachweis von Greg Poss liest sich nicht gerade viel versprechend. Beim Deutschland-Cup belegte das Team mit nur einem Punkt den letzten Platz. „Wichtig ist allein, was bei der Weltmeisterschaft im Mai nächsten Jahres passiert“, sagt Poss.

Der Weg zur WM nach Wien ist nicht weit. Im Februar nehmen die Deutschen noch an einem Turnier in Ungarn teil, dann gibt es noch ein paar Vorbereitungsspiele vor der WM. Wenig Spiele und Zeit also für weitere Experimente von Greg Poss. Wenn sie so ausgehen wie beim Deutschland-Cup, dann wird sich der Bundestrainer etwas einfallen lassen müssen.

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