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Sport: Noch hat der "Falschspieler" nicht bezahlt (Kommentar)

In Zeiten des doping-verseuchten Sports freuen sich Anhänger des fairen Wettkampfs gewiss über Meldungen wie diese: Einem erwischten Falsch-Spieler wird nicht nur das übliche Gesülze nicht mehr abgenommen ("Keine Ahnung, wie das in meinen Körper gekommen ist!").

In Zeiten des doping-verseuchten Sports freuen sich Anhänger des fairen Wettkampfs gewiss über Meldungen wie diese: Einem erwischten Falsch-Spieler wird nicht nur das übliche Gesülze nicht mehr abgenommen ("Keine Ahnung, wie das in meinen Körper gekommen ist!"). Er soll für seinen Betrug auch kräftig berappen, mehr als eine Million Mark. Wen die Angst vor Krebs, Herzversagen oder Impotenz durch Doping nicht abschreckt, der lässt sich vielleicht per Geldstrafe zur Räson bringen. Um des Mammons willen betrügt er schließlich. Doch Vorsicht: Noch hat Petr Korda nicht bezahlt.

Er wird es auch kaum tun. Warum sollte er? Zunächst dürfte Korda ein Zivilgericht bemühen. Wie die Clenbuterol-gemästete Frau Krabbe. Sie hat mit ihrer Klage gegen die vierjährige Sperre durch den Leichtathletik-Weltverband gute Aussichten auf eine Entschädigung für entgangene Einnahmen. Falls Korda nicht so erfolgreich ist - macht nichts. Es trifft keinen Armen. Seine Karriere, in deren Verlauf er über 20 Millionen Mark allein an Preisgeld kassierte, hat er beendet. Neue Preisgelder von ihm können nicht einbehalten werden, um damit seine Schuld zu begleichen. Wie also an das Geld kommen? Freiwillig wird der Tscheche es nicht hergeben, ein Sportgerichts-Urteil reicht nicht für Zwangsmaßnahmen.

Trotzdem: Es häufen sich die Signale, dass Sportler und Verbände ihren Kampf gegen das Doping endlich mit ganzem Herzen angehen wollen. Der bisher in diesem Punkt zu Recht gescholtene Tennissport reiht sich mit seiner Anrufung des Schiedsgerichts in Lausanne und vermehrten Kontrollen in die positive Tendenz ein. Das ist wieder ein kleiner Schritt nach vorn.

diw

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