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Sport: Noch nicht besser genug

Nowitzki verliert mit Dallas gegen die Lakers und den überragenden Kobe Bryant

Berlin - Jason Kidd ist nicht nur ein guter Basketballer. Der 34-Jährige zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er seine Mitspieler besser macht. Als einer der begnadetsten Passgeber der nordamerikanischen Profiliga NBA assistiert Kidd seit rund zwei Wochen nun Dirk Nowitzki bei den Dallas Mavericks – allerdings noch mit wechselndem Erfolg. Im siebten Spiel der neu formierten Mannschaft gab es in der Nacht zu Montag die dritte Niederlage: Im Duell zweier umgebauter Teams verloren die Mavericks mit 104:108 nach Verlängerung bei den Los Angeles Lakers. Nowitzkis 30 Punkte waren zu wenig gegen einen nicht zu stoppenden Kobe Bryant, der 52 Punkte erzielte. „Der kleine Extraschritt fehlt uns noch. Ich hoffe, dass wir diese Auswärtsspiele in Zukunft gewinnen, wenn wir weiter an uns arbeiten und uns verbessern“, sagte Nowitzki, der 21 der letzten 25 Punkte seiner Mannschaft machte.

Die beiden Mannschaften hatten sich so noch nie gegenübergestanden. Dallas gab im Tausch mit den New Jersey Nets vier Spieler ab, dafür kamen Kidd, Malik Allen und Antoine Wright. Auch die Lakers verstärkten sich im Februar: Aus Memphis wurde der spanische Nationalspieler Pau Gasol verpflichtet. Bislang haben beide Teams von den Transfers profitiert. Der für seine 2,13 Meter sehr bewegliche Gasol entlastet Lakers-Alleinunterhalter Bryant vor allem in der Offensive. In Dallas verhilft Kidd seinen Mitspielern mit seiner großen Übersicht zu besseren Wurfpositionen, Nowitzkis Trefferquote ist mit Kidds Ankunft deutlich gestiegen. Dafür haben die Mavericks mit Devin Harris und DeSagana Diop einen schnellen und einen physisch starken Spieler abgegeben – das lässt ihnen weniger Optionen im Angriff.

Das rächte sich am Sonntag: Drei Viertel lang schaffte es selbst Kidd nicht, Nowitzki in Position zu bringen. Der bullige Erick Dampier sprang mit 16 Punkten und 17 Rebounds in die Bresche. Gerade er profitiert von Kidds Passgenauigkeit: Der Ball erreicht Dampier meist so nah am Korb, dass der sonst nicht gerade treffsichere Center nichts mehr falsch machen kann. Als Dampier gegen die Lakers mit sechs Fouls auf die Bank musste, konnte ihn Dallas nicht ersetzen. Dieses Schicksal könnte die Texaner in dieser Saison noch öfter ereilen.

Im vierten Viertel rückten die neuen Mitspieler der Stars gänzlich in den Hintergrund. Kobe Bryant traf aus allen Lagen, nach zunächst schwacher Freiwurfquote verwandelte er 17 Versuche von der Linie hintereinander. Auch Nowitzki trat plötzlich zielstrebiger auf und rettete sein Team durch einen Dreipunktewurf zumindest in die Verlängerung, die knapp verloren ging.

Bis zum Beginn der Playoffs Ende April hat Dallas noch Zeit, sich einzuspielen; in der ausgeglichenen Western Conference könnte der Gegner bereits in der ersten Runde wieder Los Angeles heißen. Dann wird man sehen, ob Jason Kidd die neuen Mavericks gut genug gemacht hat.

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