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Sport: Noch nichts in der Hand

Die SCC-Volleyballer stehen im Pokalfinale und wollen den Titel

Berlin (Tsp). Dass der SC Charlottenburg dem VV Leipzig sportlich überlegen ist, daran herrscht kein Zweifel. Den Beweis dafür gab es zuletzt im Dezember, als die Charlottenburger in der VolleyballBundesliga 3:0 in Leipzig gewannen. Aber als sich gestern beide Mannschaften im Halbfinale des deutschen Volleyball-Pokals in Dessau wiedersahen, da hegten die Sachsen leise Hoffnungen auf einen besseren Ausgang. Der SCC war schließlich erst am Mittwoch im Europapokal gegen Italiens Meister Sisley Treviso über fünf kräftezehrende Sätze gegangen. Ermüdungserscheinungen beim Deutschen Meister? Ein Erschöpfungssyndrom gar? Darauf hofften die Leipziger vergeblich. Beinahe so, als sei da am Mittwoch gar nichts gewesen, trumpfte der SCC auf. Die Mannschaft von Trainer Mirko Culic zog mit einem 3:0 (25:12, 25:18, 25:19) völlig ungefährdet ins Pokalfinale ein. In dem ist heute (13.30 Uhr), ebenfalls in Dessau, der alte Rivale VfB Friedrichshafen der Gegner, der sich unmittelbar zuvor, gleichfalls mühelos, mit 3:0 gegen Mendig durchgesetzt hatte.

Groß gefeiert haben die Charlottenburger ihren Einzug ins Endspiel nicht. „Schön, dass wir gewonnen haben. Aber noch haben wir doch gar nichts in der Hand“, sagte Manager Kaweh Niroomand. Am abendlichen Bankett der Stadt Dessau nahmen die Spieler zwar teil, verschwanden aber frühzeitig in die Betten. Gegen Friedrichshafen wollen sie ausgeruht und mit voller Konzentration zur Sache gehen. „Die werden uns mehr unter Druck setzen“, vermutet Niroomand und fordert: „Da müssen wir in der Annahme einigermaßen stabil sein.“

Mirko Culic, der Trainer der Charlottenburger, hat schon im Frühstadium der Saison immer wieder betont, dass „wir im Januar unsere beste Form erreicht haben müssen“. Weit scheint der SCC von dieser Vorgabe nicht entfernt. Gegen Leipzig überzeugte einmal mehr der Tscheche Jaroslav Skach als Zuspieler. Und der wird heute im Endspiel sicher besonders motiviert sein, hat er doch in der vorigen Saison noch das Trikot der Friedrichshafener getragen – als Reservist. Auf seiner Position bevorzugte VfB-Trainer Stelian Moculescu zumeist IIlja Wiederschein. Skach will nun zeigen, dass selbst ein Fachmann wie Moculescu, nebenher auch der Bundestrainer, irren kann.

Gegen Leipzig kam beim SCC auch Nationalspieler Sebastian Prüsener wieder zum Einsatz. Dessen Verletzung am Sprunggelenk, erlitten Anfang Januar, ist erstaunlich schnell geheilt. Gestern stand der 21-Jährige fast die Hälfte der Spielzeit auf dem Feld. „Fast ein Wunder“, staunt Niroomand über Prüseners rasche Gesundung. Prüsener gilt übrigens als sicherer Annahmespieler. Das ist genau das, was der SCC heute im Finale gegen Friedrichshafen braucht.

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