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Simon Schempp (re.) läuft vor Emil Hegle Svendsen aus Norwegen.

© dpa

Norwegen gewinnt: Biathlon-Staffel auch als Zweite gefeiert

Den ersten Sieg seit gut vier Jahren hat die deutsche Biathlon-Staffel knapp verpasst. Doch das Quartett schaffte als Zweiter beim Heim-Weltcup in Ruhpolding hinter Weltmeister Norwegen immerhin den ersten Podestplatz der Saison.

Auch als Zweite hinter Weltmeister Norwegen wurden die deutschen Biathleten nach dem Staffel-Krimi in Ruhpolding wie Sieger gefeiert. „Oh, wie ist das schön“, sangen die 12 000 begeisterten Zuschauer in der Chiemgauarena. Erst am letzten Anstieg war der Traum vom ersten Staffel-Erfolg seit gut vier Jahren geplatzt. Da stürmte der elfmalige Weltmeister Emil Hegle Svendsen an Schlussläufer Simon Schempp vorbei. „Da haben mir die letzten Körner gefehlt“, sagte der Uhinger. Dritter wurde Olympiasieger Russland.

Am Ende lag die deutsche Staffel trotz lediglich vier Nachladern gerade einmal 4,6 Sekunden hinter den Norwegen, die genau wie die Russen acht Reservepatronen benötigten. „Das Schießen war der Grundstein. Das haben sie gut gemacht, die Jungs. Wir sind sehr zufrieden“, lobte Bundestrainer Mark Kirchner sein Team nach dem ersten Podestplatz der Saison.

Ausgerechnet der zuletzt im Formtief steckende Peiffer hatte den Weg auf das Podest gewiesen. Mit einem blitzsauberen Liegendschießen setzte er sich an die Spitze. Der Ex-Weltmeister behielt auch im Stehendanschlag die Nerven, benötigte nur einen Nachlader. Der Harzer übergab mit einem ganz knappem Vorsprung an Schempp. Der nährte mit einer Schnellfeuereinlage beim letzten Schießen die Hoffnungen auf den lang ersehnten Sieg. Bis zum letzten Anstieg blieb er an der Spitze, doch dann konnte er dem viermaligen Olympiasieger Svendsen nicht mehr Paroli bieten.

Genau wie bei Birnbacher hatten die Trainer auch Peiffer im Formtief unterstützt

In dem spannenden Rennen hatten auch Lesser und Birnbacher nur je eine Reservepatrone benötigt. Der Olympia-Zweite Lesser übergab mit 3,7 Sekunden Rückstand als Fünfter hinter dem überraschend führenden Team aus den USA. Das zeigte schon, wie eng das Rennen werden würde. „Ich war völlig am Ende“, gestand der Thüringer.

Der in die Staffel zurückgekehrte Birnbacher brachte das Team auf Rang drei, der Rückstand auf die nun an der Spitze laufenden Slowenen betrug 23,7 Sekunden. „Ruhpolding ist immer etwas Besonderes für mich. Ich bin froh, dass es so gut geklappt hat“, sagte Birnbacher, der für Daniel Böhm in die Silber-Staffel von Sotschi gerutscht war.

Genau wie bei Birnbacher hatten die Trainer auch Peiffer im Formtief unterstützt. „Der Arnd hat uns in den letzten Jahren Podiumsplätze realisiert. Es ist für uns ein absoluter Eckpfeiler in der Mannschaft“, sagte Kirchners Assistent Andreas Stitzl.

Birnbacher hat sich längst wieder etabliert, auch Peiffer will das Vertrauen nun wieder mit Topleistungen zurückzahlen. Im Männer-Sprint am Samstag hofft er auf die Wende. „Das Staffelrennen war wieder ein guter Einstieg für mich, da geht es nicht um WM-Norm und meinen persönlichen Stellenwert, sondern es geht um die Mannschaft.“ Peiffer befand: „Das gibt mir vielleicht ein bisschen Selbstvertrauen für die Einzelrennen.“ (dpa)

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