Sport: NOTATION DER ZWEITEN PARTIE

Deep Fritz – Kramnik

1.d4 d5 2.c4 dxc4 (Angenommenes Damengambit.) 3.e4 b5 4.a4 c6 5.Sc3 b4 6.Sa2 Sf6 7.e5 Sd5 8.Lxc4 e6 9.Sf3 a5 10.Lg5 Db6 (Kramnik hat seinen Gegner in einen Stellungstyp mit blockiertem Bauernzentrum gelockt, in dem die Rechengewalt des Computers weniger zum Tragen kommt als in offenen Positionen. Schwächer wäre 10...Le7?! gewesen, denn nach Abtausch der schwarzfeldrigen Läufer würden die geschwächten Felder d6 und c5 die weißen Springer anziehen.) 11.Sc1 La6 12.De2 h6 13.Le3 Lxc4 14.Dxc4 Sd7 15.Sb3 Le7 16.Tc1 0–0! (Genauer als das brave 16...Tc8. Denn falls nun 17.Dxc6? Dxc6 18.Txc6, könnte sich Weiß nicht über den Bauerngewinn freuen; nach 18...S7b6 wäre nämlich der Bauer a4 fällig.) 17.0–0 Tfc8 (Jetzt kann dieser Turm den geplanten Befreiungsschlag ...c5 unterstützen, während der Kollege auf a8 weiter den Bauern a5 schützt.) 18.De2 c5 19.Sfd2 Dc6! (Kramnik hat es furchtlos auf den Bauern a4 abgesehen.) 20.Dh5 Dxa4 21.Sxc5 Sxc5 22.dxc5 Sxe3! (Weg mit allem, was beißen kann! Zu gefährlich sähe 22...Dc6?! aus, wegen 23.Lxh6! gxh6 24.Dxh6, mit der Drohung Tc4-g4.) 23.fxe3 Lxc5! 24.Dxf7+ Kh8 25.Df3 Tf8 26.De4 Dd7! (Mit dem Rückzug sichert sich Kramnik einen Vorteil; sein größter Trumpf ist die Aussicht auf einen Freibauern am Damenflügel.) 27.Sb3 Lb6 28.Tfd1 Df7 29.Tf1 Da7! (Kramnik lehnt das stille Remisangebot 29...Dd7 30.Tfd1 Df7 ab.) 30.Txf8+ Txf8 31.Sd4 a4 (Objektiv ein guter Zug. Kramnik meinte später, er hätte hier weniger kompliziert 31...Lxd4 spielen sollen; allerdings hielte sich Fritz’ Nachteil dann nach 32.Dxd4! in Grenzen.) 32.Sxe6 Lxe3+ 33.Kh1 Lxc1?! (Jetzt ist die Stellung klar remis. Fritz hätte Kramnik nach dem stärkeren 33...Te8! mit 0,7 Bauerneinheiten im Vorteil gesehen, konkret: 34.Tf1! Da6 35.Tf3 Dxe6 36.Txe3 Da6 37.h3 a3 38.bxa3 bxa3 39.Te1 a2 40.Ta1 Tf8 41.Kh2.) 34.Sxf8 De3?? (Unglaublich. Nach 34...Kg8! 35.Sg6! wäre es remis geworden, z.B. 35...Lxb2 36.Dd5+ Kh7 37.Sf8+ Kh8 38.Sg6+, mit ewigem Schach.) 35.Dh7 – matt 1:0. MB

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