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Bernie Ecclestone

© dpa

Nürburgring: Hitler-Fan Ecclestone soll ausgeladen werden

Die rheinland-pfälzische Landesregierung ist gegen eine Teilnahme des Formel-1-Chefs Bernie Ecclestone an der Neu-Eröffnung des Nürburgrings. Nach seinen Äußerungen über Adolf Hitler könne er „kein Gast dieser Veranstaltung“ sein, sagte ein Sprecher der Staatskanzlei.

Auch CDU und FDP forderten Konsequenzen. Bei der Nürburgring GmbH, einer Landestochter, hielt man sich indes bedeckt, ein Ausladung des Formel-1-Bosses war dort zunächst kein Thema. Ecclestone hatte in einem Interview laut der britischen Tageszeitung „Times“ gesagt: „Auch wenn es vermutlich schrecklich ist, so etwas zu sagen, aber abgesehen von der Tatsache, dass Hitler überzeugt wurde, Dinge zu machen, von denen ich nicht weiß, ob er sie wollte oder nicht, war er in der Lage, eine Menge Menschen zu befehligen und Dinge erledigen zu können.“ Der Jüdische Weltkongress (WJC) forderte daraufhin den Rücktritt des Briten als Formel-1-Chef.

In der „Bild-Zeitung“ hatte Ecclestone seine Aussagen als „großes Missverständnis“ relativiert. Er habe niemals „die Gefühle einer Gemeinschaft verletzen“ wollen. Viele aus seinem engsten Freundeskreis seien Juden.

Staatskanzlei-Sprecher Walter Schumacher sagte, dass ein Treffen Ecclestones mit Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) ohnedies nicht geplant gewesen sei. Wie mit der Einladung Ecclestones für die Feier am Donnerstag umgegangen werde, müsse letztlich aber die Nürburgring GmbH regeln. Der baden-württembergische Ministerpräsident sagte unterdessen ein für Sonntag am Rande des Formel-1-Rennes geplantes Treffen mit Ecclestone ab.

Auch CDU-Fraktionschef Christian Baldauf sagte, Ecclestone habe sich mit seinen Äußerungen sowohl für eine Teilnahme an der Nürburgring-Eröffnung als auch am kommenden Formel-1-Rennen selbst disqualifiziert. Ecclestone sollte "schleunigst den Hut nehmen und von der öffentlichen Bühne abtreten. FDP-Fraktionschef Herbert Mertin sagte: „Wenn diese Äußerungen zutreffen, darf Ecclestone nicht zum Werbeträger des Nürburgrings werden.“ Er sehe die Landesregierung in der Pflicht, über notwendige Konsequenzen nachzudenken.

Der Geschäftsführer der Nürburgring GmbH, Walter Kafitz, wollte nach eigenen Angaben zunächst versuchen, persönlich mit Ecclestone zu sprechen. „Ich kann nicht glauben, dass er diese Aussagen so gesagt haben soll“, betonte Kafitz. Falls doch, wäre das auf alle Fälle zu verurteilen. Zu möglichen Konsequenzen für eine Teilnahme Ecclestones bei der Feier am Donnerstag wollte Kafitz sich nicht äußern. (ddp)

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