zum Hauptinhalt
Vettel

© dpa

Nürburgring: Vettel geht als Vierter ins Rennen

Alles war perfekt: das nasskalte Wetter, das Auto, die Atmosphäre am Nürburgring. Nur einer war nicht perfekt: Sebastian Vettel. Von der Poleposition startet Mark Webber

Alles war perfekt: das nasskalte Wetter, das Auto, die Atmosphäre am Nürburgring. Nur einer war nicht perfekt: Sebastian Vettel. Mehrfach hatte der deutsche Formel-1-Star sich am Samstag seine entscheidende Runde nach dem Qualifikationstraining zu seinem Heimrennen angesehen und war dann zu dem Schluss gekommen: „Das war nicht die beste Runde des Wochenendes.“ Selbstkritisch gestand er ein: „Ich habe ein paar Fehler gemacht und bin nicht zufrieden, denn die Poleposition wäre durchaus drin gewesen.“ Das bewies sein Teamkollege Mark Webber, der die für seinen Red Bull perfekten äußeren Bedingungen nutzte und erstmals die Trainingsbestzeit fuhr. Der 22 Jahre alte Heppenheimer dagegen wird beim Großen Preis von Deutschland am Sonntag (14 Uhr, live bei RTL) lediglich von Rang vier ins Rennen gehen. „Ich habe vielleicht nicht das Letzte gegeben auf meiner Runde, denn ich dachte, ich hätte noch eine und wollte meine Reifen noch schonen“, sagte Vettel. „Als ich auf die Zielgerade einbog, war die Ampel aber schon rot.“

Eingerahmt wird der Deutsche von einer wahren Mercedes-Phalanx. Vor den Augen des Konzernvorstands fuhren nicht weniger als fünf Piloten mit einem Mercedes-Motor im Heck unter die ersten sieben. Direkt vor Vettel steht der WM-Führende Jenson Button im Brawn-Mercedes, sein Teamkollege Rubens Barrichello wurde Trainingszweiter. Überraschend stark waren die Mercedes-betriebenen McLaren, deren Piloten Lewis Hamilton und Heikki Kovalainen auf die Ränge fünf und sechs kamen. Auch Adrian Sutil erregte in seinem Force-India-Mercedes mit der siebtschnellsten Zeit einiges Aufsehen.

Die Vergabe der Poleposition war spätestens zu Beginn des zweiten der drei Qualifyingabschnitte „ein bisschen zu einer Lotterie geraten“, wie Vettel meinte. Da waren die ersten Tropfen des berüchtigten Eifelregens auf die Strecke herniedergegangen, und mal war es dann zu rutschig für die profillosen Slicks, dann wieder war es zu trocken für die Regenreifen. Beinahe hätte der WM-Führende Button in dieser Tombola eine Niete gezogen, wie es Nick Heidfeld im BMW und Nico Rosberg im Williams widerfuhr, die auf den Plätzen 11 und 15 strandeten.

Button jedoch rettete sich in der allerletzten Sekunde doch noch in den dritten Teil des Trainings. „Das war der absolute Wahnsinn“, sagte er später kopfschüttelnd. „Zwölf Grad und Regen Mitte Juli, das ist ja schlimmer als in England. Und am Sonntag soll das Wetter noch schlimmer werden – es wird interessant.“ Darauf hofft auch Sebastian Vettel.

Christian Hönicke[Nürburg]

Zur Startseite