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© dpa

Nürnberg - Bremen: Debütant schießt Bremen zum Sieg

Werder hat am dritten Spieltag den ersten Sieg eingefahren. Debütant Martin Harnik bringt Bremen beim 1:0 in Nürnberg den ersehnten Erfolg.

Die Gratulationstour für Martin Harnik wollte kein Ende nehmen. Jurica Vranjes eilte herbei und beglückwünschte mit herzlichem Handschlag. Daniel Jensen legte beide Arme um die schmale Schulter des jungen Stürmers, dem Diego sogleich die Wange tätschelte. Keine Frage: Harnik, 20 Jahre jung, seit vergangenen Mittwoch österreichischer A-Nationalspieler, Torschütze und Sturmhoffnung für die Europameisterschaft, hat seit gestern auch bei Werder Bremen viele neue Sympathisanten. Denn vor allem dem in Hamburg aufgewachsenen Sturmtalent war es zu verdanken, dass die Bremer einen formidablen Fehlstart in diese Bundesliga-Saison vermieden.

Eben dank eines frechen Harnik-Tores in der 69. Minute siegte Werder Bremen beim 1. FC Nürnberg in einer ausgesprochen schwachen Bundesliga-Partie vor 45200 Zuschauern mit 1:0. „Das trägt zur Beruhigung bei“, konstatierte Sportchef Klaus Allofs, „und sollte uns auch für den Mittwoch Selbstbewusstsein und Sicherheit geben.“ Dann tritt Werder schließlich im entscheidenden Champions-League-Qualifikationsspiel bei Dinamo Zagreb an – für Vorstandsboss Jürgen L. Born „das wichtigste Spiel der gesamten Saison“.

Die gestrige Pflichtaufgabe nahm nur deshalb einen guten Ausgang für die Bremer, weil sich der in der 61 Minute für den schwachen Rosenberg eingewechselte Harnik vom biederen Einerlei abhob. Acht Minuten nach seiner Hereinnahme und drei Tage nach seinem Länderspiel-Tor für Österreich gegen Tschechien, setzte der dunkelhaarige Beau das nächste Ausrufezeichen: Nach Pass von Christian Schulz setzte sich der flinke Angreifer mit einer Finte gegen Dominik Reinhardt durch und erzielte gekonnt das Tor des Tages. „Seine Schnelligkeit ist eine Waffe“, lobte Allofs, „genau das haben wir uns von ihm erhofft.“ Für den Bremer Manager ist Harnik ein stürmender Perspektivspieler; einer, der seinen Weg machen werde und der nicht im Verdacht steht, „abzuheben“ (Allofs).

Bis zu jener 61. Minute konnte Werder allerdings nicht überzeugen. Verunsichert, verkrampft und ohne Dynamik traten die Bremer in Nürnberg auf. Diego war bemüht, das Spiel des SV Werder zu leiten, aber Peer Kluge, der nicht von seiner Seite wich, machte es dem Bremer Spielmacher schwer. Statt großer Spielkultur fiel Werder vor allem durch Härte auf. Insgesamt vier Gelbe Karten handelten sich die Bremer ein, davon allein drei in der ersten Halbzeit. In der zweiten kam dann Harnik und belebte das Werder-Spiel. In der Nachspielzeit hatte der Debütant sogar sein zweites Tor auf dem Fuß. Doch der Ball trudelte am Nürnberger Tor vorbei.

„Für mich geht in dieser Woche ein Traum in Erfüllung“, sagte Harnik. Im vergangenen Jahr spielte der 20-Jährige noch beim SC Vier-Marschlande. Dann verpflichtete ihn der SV Werder und schnappte das Talent dem Nordrivalen Hamburger SV vor der Nase weg. In Bremen weckt er Hoffnungen auf eine vielversprechende Sturmkarriere. Erst recht nach seinem gelungenen Einstand.

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