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© dpa

Nürnberg: Erstligist aus Zufall?

Selbstvertrauen wollte Dieter Hecking den Nürnbergern in dieser Woche verordnen. Seit knapp vier Wochen hat der neue Trainer nun Einblick in die fränkische Fußball-Seele, und was er zu sehen bekommen hat, dürfte ihm nicht gefallen haben. 

Nürnberg - Selbstvertrauen wollte Dieter Hecking den Nürnbergern in dieser Woche verordnen. Seit knapp vier Wochen hat Hecking nun Einblick in die fränkische Fußball-Seele, was er bislang zu sehen bekam, hat ihm nicht gefallen. Der Glaube an das eigene Können hat bei Rekord-Absteiger Nürnberg nicht erst unter den bis zur gestrigen Partie gegen Eintracht Frankfurt nur zwölf Punkten aus 18 Partien gelitten. Das Problem ist nur, dass man sich in Nürnberg nicht so sicher ist, wer genau man nun ist. Ein Zufalls-Erstligist, dessen natürliche Heimat die Zweite Liga ist – oder doch ein Team, das zumindest in den Niederungen der Bundesliga auf gleichwertige Gegner trifft? Eine endgültige Antwort kann man auch nach dem 1:1 (1:1) gegen Eintracht Frankfurt nicht geben. Hecking näherte sich nach am Abpfiff den Zweiflern an, als er feststellte, „dass das heute zu wenig war“.

Vor 37 464 Zuschauern brauchte man eine halbe Stunde lang schon sehr viel Wohlwollen, um das Geschehen auf dem Rasen als bundesligareif zu bezeichnen. Die Bälle im Frankenstadion flogen weit, sie flogen quer – nur eine Idee schien sie auf ihrer Reise nicht zu begleiten. Frankfurt fand besser in die Partie, sagte Eintrachts Trainer Michael Skibbe, weil „Nürnberg verunsichert war“. Es war deshalb einigermaßen überraschend, als nach 27 Minuten ein weiter Flankenball Christian Eigler fand, der per Kopf zum 1:0 traf. Sicherheit gab das den Nürnbergern nicht. Den Frankfurtern reichte wenig später der erste geordnete Angriff zum 1:1-Ausgleich, als Benjamin Köhler aus drei Metern unbedrängt einköpfte.

Nach der Pause trat Nürnberg zunächst engagierter auf, danach verabschiedeten sich beide Teams wieder von der Lust am Spiel. Auf die Rückkehr des Selbstvertrauens wird Hecking wohl noch ein bisschen warten müssen. Fadi Keblawi

Fadi Keblawi

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