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Keine Sieger - die Nürnberger um Almog Cohen ( r.) konnten trotz zweimaliger Führung gegen den VfB Stuttgart nicht gewinnen.

© dapd

Nürnberg - Stuttgart 2:2: Maza rettet Stuttgart einen Punkt in Nürnberg

Der VfB Stuttgart rettet trotz zweimaligen Rückstands noch ein Unentschieden in Nürnberg. Nürnberg-Trainer Dieter Hecking haderte mit dem Schiedsrichter: „Elfmeter war ein Witz“.

Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart hat in einem bereits verloren geglaubten Spiel beim 1. FC Nürnberg noch einen Punkt gerettet. Dank des Treffers von Maza (84.) kamen die Schwaben zu einem 2:2 (0:1) beim Club. Zuvor hatten Philipp Wollscheid (70.) und Timmy Simons (9.) für die Franken getroffen. Zdravko Kuzmanovic verwandelte per Strafstoß (60.). Für den VfB war es die dritte Partie in Folge ohne Niederlage. Nürnberg ist nun seit fünf Spielen sieglos.

Club-Trainer Dieter Hecking war trotz des späten Ausgleichs nicht völlig unzufrieden mit seiner Mannschaft: „Man muss schon sehen, dass Stuttgart in der zweiten Halbzeit viel Druck gemacht hat. Immerhin war bei uns über weite Strecken ein Aufwärtstrend zu sehen.“ Beide Trainer mussten im Vergleich zur Vorwoche einmal umstellen. Hecking ersetzte Markus Feulner (muskuläre Probleme) durch Almog Cohen. Bruno Labbadia stellte nach dem Ausfall von Pawel Pogrebnjiak (doppelter Bänderriss) sein System um und ließ Cacau alleine stürmen. Dafür war das Stuttgarter Doppelherz zum ersten Mal nach dem siebten Spieltag wieder vereint. Zdravko Kuzmanovic kehrte nach auskuriertem Muskelfaserriss zurück auf die Sechserposition neben William Kvist.

Nürnberg begann vor 46.486 Zuschauern druckvoll und übernahm in den ersten Minuten die Kontrolle. Die Franken waren vor Stuttgart gewarnt, denn der VfB ist hinter dem FC Bayern das beste Auswärtsteam der Liga. Daher machte Nürnberg die Räume eng und versuchte, den VfB erst gar nicht ins Spiel kommen zu lassen. Vor allem über die rechte Seite sorgte die Mannschaft von Dieter Hecking immer wieder für Gefahr. So auch in der 8. Minute, als Robert Mak Arthur Boka im Strafraum mit einem Beinschuss ausspielte. Gästekeeper Sven Ulreich klärte zur Ecke. Nachdem Tomas Pekhart bei der ersten Hereingabe noch gescheitert war, machte es Simons nach einem Eckball von Philipp Wollscheid besser. Der belgische Nationalspieler nutzte das Chaos im VfB-Strafraum und schoss aus zentraler Position zum 1:0 ein.

Nürnberg blieb druckvoll und erarbeitete sich vor allem über Mak Chancen, der Boka mit schnellen Dribblings ein ums andere Mal vor Probleme stellte. Von Stuttgart war weiterhin wenig zu sehen. Einzig Shinji Okazaki (25.) und Martin Harnik (29.) kamen zu Chancen, verzogen aber knapp.

Ab der 30. Minute fingen sich die Stuttgarter, standen defensiv besser und erkämpften sich mehr Spielanteile. In der Offensive lief allerdings weiter wenig zusammen. Das sonst so schnelle Umschalten der Schwaben von Abwehr auf Angriff wurde von Nürnberg früh unterbunden, sodass der VfB zum zweiten Mal in dieser Saison mit einem Rückstand in die Pause ging. Jens Hegeler hätte kurz vor dem Pausenpfiff sogar noch erhöhen können, scheiterte mit seinem Freistoß aber an Ulreich.

In der zweiten Hälfte blieb es bis zur 59. Minute ruhig. Dann schoss Harnik den im Strafraum fallenden Wollscheid an der Hand an. Schiedsrichter Markus Wingenbach entschied zum Entsetzen der Zuschauer auf Strafstoß. Kuzmanovic verwandelte kühl zum 1:1. Hecking kritisierte die Elfmeterentscheidung: „Der Elfmeter war natürlich ein Witz. Wenn man das pfeift, muss man alles pfeifen.“ Gleichwohl räumte der FCN-Coach ein: „Allerdings sind wir danach mit 2:1 wieder in Führung gegangen, dann dürfen wir natürlich nicht mehr das 2:2 kassieren.“

Auch VfB-Trainer Bruno Labbadia sagte: „Es war zwar ein Handspiel, aber der Elfmeter war natürlich sehr strittig, denn wo sollte er seine Hand sonst hinnehmen.“ Nürnbergs Antwort ließ nach dem 1:1 nicht lange auf sich warten.
So war es erneut Wollscheid, der eine Flanke von Marvin Plattenhardt zum 2:1 einköpfte. Doch es blieb nicht bei der Führung. Maza köpfte sechs Minuten vor Schluss für Stuttgart zum 2:2 ein und rettete den Schwaben damit doch noch einen Punkt. Stuttgarts Mittelfeldspieler Kvist ging wegen der Gegentore mit seinem Team ins Gericht: „Wir hatten heute Probleme bei den Standards, obwohl wir wussten, dass Nürnberg bei den Standardsituationen gefährlich ist.“ (dapd)

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