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Und wieder ist er drin. Simon Terodde (links) freut sich über seinen Treffer zum 4:0 mit seinem Teamkollegen Michael Parensen. Foto: dpa

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Sport: Nun sind wir quitt

4:0 gegen Dresden: Union gelingt die Revanche für das 0:4 im Hinspiel.

Berlin - Löwen mit abgeschlagenen Gliedmaßen, malträtiert von einem Bären im rot-weißen Trikot – die Fans des 1. FC Union bedienten sich im Spiel gegen Dynamo Dresden martialischer Bilder für ihre Choreographie. Worte wie Rache oder Revanche waren auf vielen Plakaten zu lesen, die 0:4-Niederlage aus dem Hinspiel war noch gegenwärtig. Am Ende sollte den Spielern des 1. FC Union auch zahlenmäßig die Wiedergutmachung für den schwachen Auftritt vom August gelingen. Mit 4:0 (1:0) besiegten die Berliner Dynamo Dresden vor 18 432 Zuschauer im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei.

Uwe Neuhaus musste seine Mannschaft im Vergleich zur vergangenen Woche verändern; Tijani Belaid gab sein Debüt in der Startelf für den gesperrten Kapitän Torsten Mattuschka, John Jairo Mosquera und Christian Stuff spielten. Silvio und Christoph Menz fehlten grippegeschwächt. Die größte Überraschung hatte sich Unions Trainer aber für die zweite Innenverteidigerposition aufgehoben. Anstatt des in Paderborn schwachen Ahmed Madouni begann Mittelfeldspieler Michael Parensen neben Stuff.

Die neu zusammengestellte Abwehr hatte zunächst mit Abstimmungsproblemen zu kämpfen, Dresdens Kapitän Cristian Fiel und Zlatko Dedic besaßen erste Möglichkeiten. Für Union hätte Simon Terodde schon nach wenigen Minuten die Führung erzielen können. Der Angreifer war erst kurz vor Spielbeginn für den erkälteten Silvio in die Mannschaft gerutscht – eine Entscheidung, die Trainer Neuhaus nicht bereuen sollte. Zuerst sah es aber danach aus, als ob Terodde und sein Sturmpartner John Jairo Mosquera keinen guten Tag erwischt hätten. Mosquera brachte in der Anfangsphase sogar das Kunststück fertig, den Ball aus drei Metern nicht ins Tor, sondern Richtung Eckfahne zu befördern.

Die vergebene Großchance schockte Union und Dresden gleichermaßen, im Anschluss passierte lange nichts mehr. Die Berliner verstrickten sich in zu viele Einzelaktionen, Spielfluss wollte nicht aufkommen. „Wir hatten schon einige gute Kombinationen, aber der letzte Pass kam nicht an“, monierte Neuhaus. So bedurfte es eines von Christopher Quiring verwandelten Handelfmeters, um in Führung zu gehen. „Das war dumm, statt das Spiel in die Pause zu schaukeln, verlieren wir den Ball und kassieren einen Strafstoß“, sagte Dresdens Trainer Ralf Loose. „Der Elfmeter hat uns geholfen, ins Spiel zu finden“, fand Simon Terodde.

Nach dem Seitenwechsel agierte Union zwingender. Es wurde schneller nach vorn gespielt, im Mittelfeld gab es kaum noch Lücken zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen. Belohnung war das herrlich herausgespielte 2:0 durch Mosquera. Über Belaid, Quiring und Terodde landete der Ball wieder beim mitgelaufenen Kolumbianer, der dieses Mal sicher verwandelte. „Da war das Spiel gelaufen, alles was dann kam, war Zugabe“, sagte Neuhaus.

Die Fans trieben Union immer weiter nach vorne und auch die Spieler wollten das Resultat aus dem Hinspiel egalisieren. „Wir hatten das Spiel in Dresden alle noch vor Augen“, sagte Terodde. Ihm war es vorbehalten, das Ergebnis auf 4:0 auszubauen. Zuerst setzte sich der bullige Angreifer gegen zwei Dresdener durch und traf aus spitzem Winkel zum 3:0, dann nutzte er einen Abpraller zum 4:0-Endstand. Dass Mickael Pote und Zlatko Dedic kurz darauf beinahe noch ein Treffer für Dynamo gelungen wäre, interessierte nur noch die Wenigsten. Die Alte Försterei glich da längst einem Tollhaus.

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