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FC Bayern München - SV Werder Bremen

© dpa

Nur 1:1 gegen Bremen: Bayern München verhindert das Schlimmste

Dank Neuzugang Mario Gomez und Rückkehrer Franck Ribéry vermeidet der FC Bayern München eine Niederlage, bleibt nach dem 1:1 gegen Werder Bremen aber weiter sieglos. Trainer Louis van Gaal kritisierte vor allem Miroslav Klose.

In der 58. Minute stand Kotrainer Hermann Gerland auf und gab das Startsignal. Sofort lief ein kleiner Mann von seinem Standort hinter dem Tor Richtung Mittellinie. Das gelbe Aufwärmleibchen zog er sich schnell über den Kopf, er konnte es kaum noch erwarten. Es dauerte noch ein paar Momente, bis das Spiel unterbrochen war. Und dann endlich nahm Franck Ribéry nach kurierter Schleimbeutelentzündung im Knie seine Geschäfte im Dienst des FC Bayern München wieder auf. Mit aufs Feld nahm er einen Berg von Hoffnungen der Bayern-Anhänger. Es stand 0:1, und es musste etwas passieren. Ein bisschen besser wurde das Spiel der Gastgeber auch, immerhin. Aber mehr als ein 1:1 (0:1) im ersten Heimspiel der Saison gegen Werder Bremen sprang nicht mehr heraus. So sind die Münchner auch nach dem zweiten Ligaspiel noch sieglos.

Die Partie ließ sich gut an für die Bayern, bei denen Anatoli Timoschtschuk den verletzten Kapitän Mark van Bommel (Zehenbruch) im defensiven Mittelfeld ersetzte. Sie spielten dominant und aggressiv, so wie der Trainer das bei seinem ersten Auftritt in München angekündigt hatte. Nach einer Viertelstunde entfachte die Offensive der Bayern den ersten Kombinationswirbel. Zwischen drei, vier Stationen flitzte der Ball umher wie eine Flipperkugel. Am Ende setzte Hamit Altintop den Angreifer Miroslav Klose per Steilpass ein. So stellt van Gaal sich das vor – abgesehen davon, dass Klose nicht nur frei stand, sondern auch im Abseits. Nicht zum letzten Mal. „Wir wollten einfach zu viel im Angriff, deshalb sind wir so oft ins Abseits gelaufen“, hatte Torhüter Michael Rensing von hinten beobachtet. Auch deshalb ging den Bayern die letzte Torgefahr ab, obwohl sie die Partie zu etwa 75 Prozent in der gegnerischen Hälfte verbrachten.

Doch nach etwa einer halben Stunde verlagerten sich die Machtverhältnisse plötzlich. Die erste wirkliche Großchance hatten nämlich die Bremer. Mesut Özil zog eine Freistoßflanke von rechts außen scharf in den Strafraum, auf den Kopf von Petri Pasanen. Der rammte die Kugel Richtung Tor, traf aber nur den linken Pfosten. Von dort prallte sie zurück ins Spiel. Die Szene ereignete sich so schnell, dass nicht einmal Zeit war für einen Aufschrei des Entsetzens. Zehn Minuten später dann ging Bremen in Führung. Aaron Hunt zog von links in den Strafraum, spielte zu Özil, und der hatte keine Mühe, aus etwa 13 Metern per Flachschuss das 0:1 zu erzielen. Die Gäste profitierten dabei wiederum von der nicht existenten Zuordnung in der Bayerndefensive. „Das Tor war sehr enttäuschend für die Mannschaft“, sagte van Gaal, „wir haben einfach nicht die Geduld behalten.“ Deshalb war er froh, dass der Schiedsrichter schon bald zur Halbzeit pfiff. Er nutzte die Pause, um Miroslav Klose vorzeitig in den Feierabend zu schicken. „Ich denke, dass er heute nicht zu sehen war“, sagte Louis van Gaal.

Zum Wiederanpfiff durfte sich stattdessen Ivica Olic versuchen. Weil Bremen sich fortan aufs Verteidigen konzentrierte, bekamen die Bayern die Partie wieder in den Griff. Nach einer Stunde stand Olic plötzlich frei vor Tim Wiese, traf mit seinem Schuss von rechts aber nur den wieder einmal sehr starken Torwart. Als dann Ribéry den Platz betreten hatte, kam sofort neuer Schwung ins Spiel der Bayern. Nach zwei, drei Minuten blitzte erstmals seine Magie auf. Er zeigte erst ein paar lockere Tanzschritte, und spielte dann, schwupps, den Ball auf den in der Mitte freistehenden Olic. Doch der scheiterte erneut an Wiese. Knapp 20 Minuten vor Schluss dann schafften die Bayern das erlösende 1:1: Philipp Lahm flankte von rechts vor das Tor. Dort stand Mario Gomez und bugsierte den Ball vorbei an Wiese ins Netz. Der 35-Millionen-Euro-Zugang verhinderte mit seinem ersten Treffer für die Bayern das Schlimmste. „Das ist zwar kein optimaler Start, aber auch kein Fehlstart“, befand Michael Rensing. „Man muss ja auch sehen, dass es mit Hoffenheim und Bremen zwei starke Gegner waren.“

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