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© dpa

Nur 2:2 in Hannover: HSV: Verdiente Strafe kurz vor Schluss

Der Hamburger SV spielt in Hannover nur 2:2, weil er zu viele Chancen vergibt und am Ende den Ausgleich hinnehmen muss.

Als Jiri Stajner fiel, ging ein Aufschrei durchs Stadion in Hannover. Es lief die 85. Minute einer Bundesliga-Partie, die die Gäste des Hamburger SV weitgehend bestimmt hatten. Ziemlich schmeichelhaft war es für Hannover 96, dass es zu diesem Zeitpunkt erst 1:2 stand. Der Schrei jedoch verwandelte sich schnell in einen tosenden Jubel der Mehrheit der 49 000 Zuschauer im ausverkauften Stadion, als der Pfiff ertönte. Schiedsrichter Jochen Drees wertete die Aktion von Tomas Rincon, der Stajner ohne Ball am Weiterlaufen gehindert hatte, als Foul. Der Gefoulte selbst übernahm und verwandelte in der 88. Minute zum 2:2 (1:2)-Endstand.

„Das war eine Angstentscheidung“, schimpfte Bruno Labbadia. Der HSV-Trainer ärgerte sich maßlos darüber, „was der da für einen Kram gepfiffen hat“. Für seine Wutanfälle wurde Labbadia von Schiedsrichter Drees sogar auf die Tribüne verbannt. Und selbst für 96-Trainer Andreas Bergmann war es „eher kein Elfmeter“, wenn auch der Arm von Rincon klar zum Gegner gegangen war. Bruno Labbadia musste jedoch auch eingestehen, dass der unverdiente Ausgleich kurz vor Schluss vor allem der schluderigen Chancenverwertung seiner eigenen Mannschaft geschuldet war. Eljero Elia, den Labbadia überraschend mit Tunay Torun im Sturm aufbot, spielte von Beginn an stark und wechselte mit Marcell Jansen auf der linken Seite häufig die Positionen. Nach einer Viertelstunde schloss Jansen einen sehenswerten Doppelpass der beiden zum 1:0 ab. Ziemlich glücklich kamen die Hannoveraner zehn Minuten später zum Ausgleich nach einer Ecke von Constant Djakpa, die Didier Ya Konan am kurzen Pfosten einköpfte. Ein Tor, bei dem die Hamburger Verteidigung einmal mehr ihre Schwäche in der Luft zeigte. Jedoch konnte der quirlig wirbelnde Elia noch vor der Pause seine starke Leistung mit dem 2:1 nach einem Freistoß von Piotr Trochowski krönen.

Doch die stark aufspielenden Gäste verpassten es, „den Sack zuzumachen“, wie Labbadia sagte. Torun scheiterte zweimal allein vor 96-Torhüter Robert Enke, ebenso erging es Zé Roberto zehn Minuten vor dem Abpfiff. So lobte Labbadia auch die engagierte Leistung seines Teams, das dennoch auch im fünften Pflichtspiel in Folge ohne Sieg blieb und den Anschluss an die Tabellenspitze verpasste. „Für uns ist es ein bitterer Tag geworden“, sagte Labbadia.

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